Proteasome
frei im Zytosol vorkommende Proteinkomplexe, die vor allem falsch gefaltete und gealterte Proteine unter ATP-Verbrauch abbauen.
Diese werden zuvor mit Ubiquitin markiert (ubiquitiniert). Dabei ist Ubiquitin kovalent über Amidbindung mit Protein verbunden
Proteasomen katalysieren die Spaltung von Peptidbindungen vor allem hinter sauren, basischen und hydrophoben Aminosäuren
Transaminierung, Desaminierung, Decarboxylierung
- Die drei wichtigsten Mechanismen, die den Aminosäurenabbau einleiten!
Transaminierung
- durch Transaminasen katalysiert
- benötigen Pydridoxalphosphat (PALP) das sich vom Vitamin B6 (Pyridoxin) ableitet
-> übertragen die Aminogruppe einer Aminosäure, die kovalent an PALP gebunden ist, auf eine a-Ketosäure
Wichtige Beispiele:
Alanintransaminase (ALT; früher GPT: Glut-Pyruvat-Transaminase)
Aspartattransaminase (AST; früher GOT: Glut-Oxalacetat-Transaminase)
Desaminierung
Aminogruppe wird entfernt. 3 Typen:
Oxidative Desaminierung
Durch Oxidation von Glut zu a-Ketoglutarat und NH4+ entstehen Reduktionsäquivalente (NADPH)
Wichtig: umgekehrte Reaktion auch möglich (reduktive Aminierung)
Hydrolytische Desaminierung
Aminogruppen aus Carbonsäureamidbindungen (CONH2) werden hydrolytisch abgespalten
-> betrifft nur Glutamin und Asparagin
(z.B. Glutamin -> Glutamat)
Eliminierende Desaminierung
Serin, Threonin und Cystein (OH oder SH an β-C-Atom)
Imin ensteht, dann hydrolytische Bildung einer a-Ketosäure + Ammoniak
-> Coenzym wieder PALP
Decarboxylierung
Dadurch entstehen biogene Amine
Coenzym immer PALP
Abbau der biogenen Amine erfolgt durch Monoaminooxidasen (MAO) bzw Diaminoxidasen (DAO)
!! -> durch MAO-Hemmer wird der Abbau der biogenen Amine vermindert (zB Behandlung von Depressionen)
Harnstoffzyklus
Ammoniak wird bei Aminoabbau frei, wird dann von vielen Zellen peripherer Organe übertragen auf
- Glutamat (durch Glutaminsynthethase)
- Pyruvat - es entsteht Alanin
Harnstoff enthält zwei Stickstoffatome, eines aus Ammoniak, eines aus Aspartat
1. Schritt
geschwindigkeitsbestimmend!
Enzym: Carbamoylphosphatsynthetase-I (CPS-I)
- Kondensation
! CPS II befindet sich im Zyotsol und ist an Pyrimidinsynthese beteiligt !
2. Schritt
Enzym: Ornithintranscarbamoylase
Citrullin im Austausch gegen Ornithin in das Zytosol
3. Schritt
Enzym: Argininosuccinatsynthetase
4. Schritt:
Enzym: Argininosuccinatlyase
!! Mangel an dem Enzym führt zur Ammoniakausscheidung mit Urin
5. Schritt:
Enzym: Arginase-I
- Harnstoff nun gut löslich und über Blut zu Niere
Schicksal des Fumarats
1) ENTWEDER in Citratzyklus (im Zytosol zu Malat, dann über Malat-Aspartat-Shuttle in Mito)
2) ODER Regeneration von Aspartat (über Malat zu Oxalacetat, dann durch AST - es entstehen aus Oxalacetat und Glutamat: Aspartat und a-Ketoglutarat
-> Aspartat dann entweder wieder in den Harnstoffzyklus
-> oder als Aminogruppendonator für Synthese von Inosinmonophosphat (IMP) und Synthese von AMP aus IMP
Energiebilanz Harnstoffzyklus
- Im ersten Schritt 2 ATP
- Im dritten Schritt 1 ATP zu AMP und PP
- PP dann noch zu 2P
-> er werden also vier energiereiche Bindungen gespalten
Nettoreaktionsgleichung:
NH3 + HCO3- + Aspartat + 3 ATP
-> Harnstoff + Fumarat + 2 ADP + 2Pi + 1 AMP + 2 Pi
!!! 1g Harnstoff (im Urin) entspricht 3g mit Nahrung aufgenommenem Protein !!
Regulation Harnstoffzyklus und
Enzymdefekte
- Auf Stufe der Carbamoylphosphatase-I
- Allosterischer Aktivator ist N-Acetylglutamat (wird bei erhöhtem Glutspiegel aus Acetyl-CoA und Glut gebildet)
Enzymdefekte
- häufigster Defekt betrifft Ornithin-Transcarbamoylase
-> Metabolitemenge vor entsprechendem Enzym erhöht, danach vermindert
-> hier: NH4+ reichtert sich an, Citrullin und Harnstoff nehmen ab
- Bei Defekt der Argininosuccinat-Synthetase:
NH4+, Ornithin, Citrullin, Aspartat reichern sich an, Arginin und Harnstoff nehmen ab
Methioninabbau
Methionin + ATP -> S-Adenosylmethionin
(SAM = wichtiger Methylgruppendonator)
CH3 wird abgespalten -> S-Adenosylhomocystein
Hydrolysierung -> Homocystein
Rückwandlung durch Methionin-Synthase (Vit B12; Methyl-FH4)
oder weiterer Abbau zu Cystathionin durch Cystathionin-β-Synthase (Vit-B6-abhängig!!)
Hyperhomocysteinämie
Entweder Cystathionin-β-Synthase (Vit B6)
oder N5,N10-Methylentetrahydrofolatreduktase defekt
Ist die Reduktase defekt, entsteht Mangel an Methyl-FH4 und Homocystein reichert sich an
Ursache: Mangel an Folsäure, Vit B6 und Vit B12
Folge: Herz-Kreislauf-Erkr., Herzinfarktrisiko
Ahornsirupkrankheit
Störung der oxidativen Decarboxylierung von verzweigten a-Ketosäuren (bei Abbau von Valin, Leucin, Isoleucin)
Bei thiaminabhängiger Form lässt sich Aktivität des beteiligten Enzyms durch Gabe von Vit B1 (Thiamin) steigern
Dazu verringerte Zufuhr dieser (essentiellen) Aminos
Phenylalaninabbau
unter O2-Verbrauch durch Phenylalanin-Hydroxylase hydroxyliert -> Tyrosin
Coenzym: Tetrahydrobiopterin
Phenylketonurie
Mangel an Phenylalanin-Hydroxylase
dann Transaminierung zu Phenylpyruvat -> Ausscheidung mit Urin
Folge: geistige Retardierung, Mangel an Tryptophan -> weniger Serotonin und Melanin -> schwache Pigmentierung von Haut und Haaren
Guthrie-Test bei jedem Neugeb. am 4. oder 5. Tag
!! Auch Aspartam ist zu meiden (Asparaginsäure und Phenylalanin)
Atypische Phenylketonurie: Tetrahydrobiopterin-Synthese gestört -> Phenylalanin steigt
Behandlung: Gabe von L-Dopa
Tryptophan (altern. Abbau, Vorstufe von)
alternativer Weg: wird zu Chinolat und dann Nicotinsäureamid (Vorstufe von NADH)
Serotonin: Tryp. zu 5-Hydroxytryptophan hydroxyliert, dann zu 5-Hydroxytryptamin decarboxyliert (= Serotonin)
Melatonin: entsteht aus Serotonin durch Acetylierung und Methylierung (wichtig für Schlaf-Wach-Rhythmus; in Hypophyse gebildet)
Tyrosin-Abbau (Vorstufe von)
Phenylalanin -> Tyrosin -> Dopa (wieder hydroxyliert) -> Dopamin (biogenes Amin von Dopa) -> Noradrenalin (Hydroxylierung; Vit-C) -> Adrenalin (Methylierung; SAM)
Melanin: über Dopa zu Dopachinon, dann polymerisieren mehrere Indol-5,6-Chinon zu Melanin
Albinismus: kann (wtf) an Defekt der Tyrosin-Hydroxylase