- Infektion manifestiert sich meist am Kapillarendothel
- Ulzeröse Läsionen oberflächlich und durch Störung der Mikrozirkulation bedingt
Iatrogene Colitiden
- Pseudomembranöse Colitis (pos. Selektion von Clostridium diif. bei Antibiotikatherapie)
- radiogene Colitis (Strahlenschäden treten meist erst Jahre bis Jahrzehnte nach Therapie auf)
Makroskopischer Befund bei Colitis Ulzerosa
- Entzündung breitet sich vom Rektum richtung oral aus
- kontinuierlicher Befall, allerdings können bei längerem Bestehen der Erkrankung Areale mit aktiver und inaktiver Entzündungsphase nebeneinander vorliegen
- Umbau der Muskulatur führt zur Abflachung des Schleimhautreliefs und Raffung der Darmlänge (Haustrenverlust -> "Fahrradschlauch"-Aspekt)
- in floriden Entzündungsphasen Schleimhaut gerötet und leicht verletzlich (Spontanblutungen)
- am Rand von ulzerösen Läsionen entstehen oft inflammatorische Polypen
Mikroskopischer Befund bei Colitis Ulzerosa
- in florider Phase ausgeprägte Hyperämie und diffusverteiltes, plasmazellreiches Entzündungsinfiltrat in Mukosa
- Ansammlung von Neutrophilen in Krypten -> "Kryptenabszess"
-hyperplastische Lymphfollikel
- veränderte Kryptenarchitektur (persitiert auch noch in inaktiven Phasen -> Defektheilung)
Komplikationen bei Colitis Ulzerosa
- Fulminante Colitis
- toxisches Megacolon
- Perforation
- Fisteln
- Karzinome
Entitäten primärer retroperitonealer Tumore
- Mesenchymale Tumore
- Lymphgewebe
- Nervengewebe
- Keimzelltumor
-> alle genannten Gewebe bilden sowohl benigne als auch maligne Tumore
- Ganglioneurom(benigne und maligne)/ Ganglioneuroblastom
- maligner peripherer Nervenscheidentumor (MPNST)
- Paragangliom
- Neurinom
Differentialdiagnose retroperitonealer Raumforderungen: Assoziation mit Nier und Nebenniere
- Nerenrindenkarzinom
- Neuroblastom der NN
- Nierenzellkarzinom
- Adenom (benigne)
- Angiomyolipom (benigne)
- Phäochromozytom (benigne)
- Onkozytom (benigne)
Pathologischer Befund beim atypischen lipomatösen Tumor
- Weichgewebe > Subcutis > Dermis
- atypische Adipozyten/Stromazellen, Lipoblasten
- lipomöhnliche, sklerosierende, entzündliche und spindelzellartige Variante
- Ring- und/oder Riesenmarkerchromosomen
- häufig lokalrezidive
- lokal aggressiv
Pathologischer Befund bei einem Leiomyosarkom
- faszikuläres Wachstumsmuster
- spindelförmige Tumorzellen mit tonnenförmigem Zellkern
- retroperitoneal häufiger als an Extremitäten
- Metastasiert in 30% der Fälle
- 80% der Patienten versterben
Pathologischer Befund beim undifferenzierten pleomorphen Sarkom (MFH)
- pleomorphe bzw. polygonale mesenchymale Zellen
- Lokalisation überwiegend im tiefen Weichgewebe
- lokalrezidive in 30%, Metastasen in 50% der Fälle
- AUSSCHLUSSDIAGNOSE
Kriterien zur Graduierung von Sarkomen
- Grad der Differenzierung
- Tumornekrose
- Mitose-Index
bei allen Kriterien gibt es eine 3-Punkte-Abstufung
Therapieprinzip bei lokalisierten Weichgewebssarkomen
- Radikale Operation (Kompartmentresektion)
- Additive Strahlentherapie (prä und post-OP)
- (neo-)adjuvante Chemotherapie (in Kombination mit regionaler Hyperthermie)
Zugelassene Substanzen zur Chemotherapie bei Weichgewebssarkomen
- Adriamycin
- Ifosfamid
- Trabectedin
Makroskopischer Befund beim Synovialsarkom
- langsamwachsender Tumor
- multimodales Wachstum möglich
- wegen Pseudokapsel gut von Umgebung abzugrenzen
- zystische oder multizystische Wachstumsform möglich
- häufig Nekrosen und Einblutungen
Mikroskopische Subtypen beim Synovialsarkom
1. Piphasischer Typ
2. Monophasisch-fibröser Typ
3. Monophasisch-epithelialer Typ
4. Schlecht differenziertes Synovialsarkom
Infektiöse Ursachen einer unilateralen LK-Schwellung
unspezifische virale oder bakterielle Lymphadenitis
infektiöse Mononukleose
Toxoplasmose
Zytomegalieinfektion
Tuberkulose
Gut artige Diffferentialdiagnosen bei unilateraler LK-Schwellung
Lipom
Atherom
Neurinome und Tumorbildung von Speicheldrüsen
mediane und laterale Halszysten
Primärtumore bei zervikaler LK-Metastase
Plattenepithelkarzinome des oberen Aeordigestivtraktes
Haut-Tumore
Tumore von Schild- und großen Speicheldrüsen
Bronchial- und Mammakarzinom bei LK-Metastasen in der Supraklavikulargrube
Morbus Hodgkin
Non-Hodgkin-Lymphom
Definition CUP-Syndrom
Das CUP(Cancer of unknown Primary)-Syndrom ist die Bezeichnung für ein Krankheitsbild, bei dem an unterschiedlichen Stellen im Organismus Metastasen auftreten, die Lokalisation des streuenden Primärtumors jedoch unbekannt ist
HPV-assoziierte Karzinome im Kopf-Hals-Bereich
Tonsillenkarzinom
Zungengrundkarzinom
Metastasierung beim papillären SD-CA
meist lymphogene Metastasierung
Metastasierung in regionale LK
Meatstasen oft erst klinische Manifestation
Definition Wächter-(Sentinel)-Lymphknoten
Als Wächter-LK bezeichnet man im Lymphabflussgebiet des Primärtumors befindliche LK
Chirurgische Relevanz des "Sentinel-LK"
präoperative Detektion des Sentinel-LK (Technetium) und Biopsie
intraoperatives Auffinden des Sentinel-LK duch Gamma-Kamera
Entfernung der Sentinel-LK
bei Tumorfreiheit kann Metastasierung ausgeschlossen werden
Entscheidungshilfe für oder gegen ausgedehnte Lymphadenektomie
Einteilung maligner Lymphome nach WHO-Klassifikation
zeichnet sich durch das Vorkommen von Onkozyten aus
Onkozyten sind Epithelzellen mit granulärem, azidophilem Plasma und stark vergrößerten Mitochondrien
Makro- und Mikromorphologie beim Angiomyolipom
seltener, benigner Tumor des mesenchymalen Nierengewebes
ähnlicher makroskopischer und röntgenologischer Befund wie beim Nierenkarzinom (multiple Einblutungen, Nekrosen, Kalkablagerungen)
Vielfältiges mikroskopisches Bild mit proliferierendem Fett- und Muskelgewebe
Kernatypien
Blutgefäße mit unterschiedlicher Wandstärke
Verwechslung im mikroskopischen Bild mit einem Sarkom
Therapie beim nicht-matastasierten Nierenzellkarzinom
Operation ist Therapie erster Wahl
bei Tumorgröße <4cm Nierenteilresektion
bei Tumorgröße über 4cm radikale Tumornephrektomie (transperitonealer, lumbaler oder transabdomineller Zugang)
gleichzeitige Entfernung regionärer LK
evtl Thrombektomie, da Tumorthromben häufig das venöse Gefäßsystem verstopfen
Definition: Dysplasie
Im Zusammenhang mit Tumoren versteht man unter Dysplasie die atypische Zellproliferation in einem Gewebe. Sie stellt die Vorstufe zur tumorösen Entartung (Präkanzerose) dar. Geringe Dysplasien sind fakultative, starke Dysplasien obligate Präkanzerosen
Definition: intraepitheliale Neoplasie
bösartige Veränderung der Schleimhaut (Gebärmutter, Prostata, Darm etc.)
gilt als Frühform von Krebs
Definition: Präneoplasie
Syn.= Präkanzerose
morphologisch und klinisch definierte Zustände eines Gewebes, die mit erhöhter Inzidenz maligner Tumore einher gehen
nach dem Ausmaß des Entartungsrisikos wird zwischen fakultativen und obligaten Präneoplasien entschieden
Definition: Präneoplastische Kondition
Angeborene oder erworbene Erkrankungen, die mit einer gesteigerten Inzidenz von Tumoren einhergehen
Ätiologische Risikofaktoren bei einer zervikalen intraepithelialen Neoplasie
Welche Aussagen zu primären Weichteilsarkomen
des Retroperitoneums sind richtig? (2 Antworten)
(A) Das Liposarkom stellt das häufigste
retroperitoneale Weichteilsarkom dar
(B) Liposarkome des Retroperitoneaums haben ihren
zellulären Ursprung im Tubulusepithel der Niere
(C) Die Diagnosestellung von retroperitonealen
Weichteilsarkomen erfolgt meist aufgrund der charakteristischen Klinik der
Patienten zu einem frühen Zeitpunkt
(D) Lebermetastasen finden sich bei zahlreichen
Patienten bereits im Frühstadium
(E) Primäres Ziel einer Kurativen Therapie ist die
chirurgische Resektion im Gesunden (R0-Resektion)
A und E
zu D) Leber Metastasen häufig aber wahrscheinlich nicht im Frühstadium
Welche der folgenden Aussagen zu
intraepithelialen Neoplasien (IN) sind richtig? (2 Antworten)
(A) IN lassen sich zytologisch nicht vom
Regeneratepithel unterscheiden
(B) Bei IN besteht bereits ein Risiko für eine
hämatogene Metastasierung (in weniger als 10% der Fälle)
(C) Ein lediglich mikroinvasives Wachstum im
subepithelialen Stroma ist in der Definition einer IN erlaubt
(D) Krebsvorsorgeuntersuchungen sollen der Erfassung der IN dienen
(E) Die vollständige lokale ablative Therapie der führt i.d.R. zur Heilung
D und E
Welche Aussagen zu bösartigen Nierentumoren sind falsch? (2 Antworten)
(A) Klarzellige Nierenzellkarzinome entwickeln sich
aus den Zellen der Macula Densa
(B) Ductus –Bellini-Tumoren zeigen häufig eine zentrale Tumorlokalisation und einen aggressiven klinischen Verlauf (2 Jahres
Überlebensrate ca. 30%)
(C) Für das Chromophobe Nierenzellkarzinom ist eine diffuse zytoplastische Färbung in der kolloidalen Eisenfärbung nach Hale typisch
(D) Es gibt Nierenzellkarzinome mit sarkomatoider Differenzierung
(E) Das multikuläre zystische Nierenzellkarzinom hat eine sehr schlechte Prognose (5 Jahres Überlebensrate von 10%) mit hohem Rezidiv- und Metastasenrisiko
C und D
Eine Assoziation mit high risk-HPV-Typen ist bei welchem Malignom der Kopf-Hals- Region bekannt? (1 Antwort)
(B)
Welche Aussagen sind richtig? (2 Antwort)
(A) Unter dem morphologischen Begriff der
Dedifferenzierung versteht man bei Liposarkomen das Nebeneinander einer low
grade Sarkom Komponente neben einer high grade Komponente
(B) Liposarkome weisen diagnostisch beweisende Chromosomenverluste und Monosomien auf (CGH-Analyse)
(C) Das Grading von Sarkomen erfolgt anhand von histomorphologischen Parametern (Mitosezahl, Nekrosen, Zellpleomorphie)
(D) Retroperitoneale Weichteiltumoren zeigen ihren Altersgipfel in der 2. bis 3. Lebensdekade
(E) In Analogie zu den oberflächlichen Weichteiltumoren handelt es sich bei den retroperitonealen Weichteiltumoren in der überwiegenden Anzahl um benigne Erkrankungen
B und C
Welche Aussage zur Colitis ulcerosa ist falsch? (1Antwort)
(A) Die Entzündung weist ein kontinuierliches Ausbreitungsmuster vom Rektum nach proximal auf
(B) Ulcera betreffen die Schleimhaut und sind oft ausgedehnt
(C) Die transmurale Entzündung der CU verursacht bei chronischem Verlauf eine fahrradschlauchartige starre und verdickte Darmwand
(D) Kryptenarchitekturstörungen sind typisch und ein Zeichen der Chronizität der Entzündung
(E) Pseudopolypen sind ein typisches Bild in der Endoskopie
Welche Aussagen zum klarzelligen Nierenzellkarzinom sind
falsch? (2 Antworten)
(A) In der Pathogenese des klarzelligen
Nierenzellkarzinoms spielt der Ausfall des von Hippel-Lindau (VHL-) Gen eine
entscheide Rolle
(B) In der systemischen Behandlung metastasierter
klarzelliger Nierenzellkarzinome werden Substanzen zur Blockade der Angiogenese
und des Zellwachstums eingesetzt
(C) Das Grading ist als Prognosefaktor für das
klarzellige Nierenzellkarzinom zu vernachlässigen
(D) Klarzellige Nierenzellkarzinome können schon in frühen Stadien Einbrüche in venöse Blutgefäße aufweisen
(E) Lichtmikroskopisch kommt die „Hellzelligkeit“
durch Glykogenablagerungen und/oder vakuoläre Neutralfettablagerungen zustande
(F) Regressive Tumorveränderungen mit Blutungen und Fibrose sind bei klarzelligen Nierenzellkarzinomen sehr selten
C und D
Welche Aussagen zu Darmschleimhautpolypen treffen zu? (2 Antworten)
(A) Der Begriff „Polyp“ ist die endoskopische Beschreibung einer Schleimhauterhabenheit und gibt noch keine Auskunft über deren Genese oder Dignität
(B)
Die meisten Darmschleimhautpolypen sind im
terminalen Ileum und rechtsseitigen Dickdarm lokalisiert
(C) Der Anteil maligner Darmschleimhautpolypen im terminalen Ileum liegt bei über 50%
(D) Bei der familiären Polyposis coli (FAP) finden sich bereits im jungen Erwachsenenalter zahlreiche (oft weit über 100) Colonpolypen
(E) Bei einer Routinekoloskopie aufgefunden symptomlose Schleimhautpolypen können bis zu einer Größe von 1,5 cm belassen werden und werden jährlich kontrolliert
A und D
Welche Antworten sind richtig? (2 Antworten)
(A) der Nachweis von Epitheloidzellgranulomen in Kolonschleimhautbiopsien ist beweisend für einen Morbus Chron
(B) Kolonstenosen und enterokolische Verwachsungen gehören zu den typischen Befunden bei Colitis ulcerosa
(C) Das Verteilungsmuster der Kolitis spielt für die Therapie chronisch-entzündlichen Darmerkrankung keine Rolle
(D) Angaben zu einer vorangegangenen anti-entzündlichen Therapie sind für die histologische Kolitisklassifikation wichtig, da diese das Entzündungsbild modifizieren können
(E) Die symptomatische Darmstenose, die auf eine medikamentöse Therapie nicht anspricht, stellt die häutigste Indikation für eine chirurgische Therapie des M. Crohn dar
B und E
Author
Requiem
ID
208522
Card Set
Klinisch-pathologische Konferenz
Description
Themen zur Prüfung Klinisch-pathologische Konferenz der LMU