System der Wirtschaft Deutschlands nach 1945

  1. In welche Besatzungszonen war Deutschland nach dem Krieg geteilt?
    Amerikanische, Französische, Britische, Sowjetische
  2. Wer regierte Deutschland zwischen 1945 und 1949?
    Regierung durch allierieten Kontrollrat-4 Hohe Kommissare
  3. Wie groß war die Zerstörung an Wohngebäuden und Verkehrswegen?
    • Wohngebäuden: 20%
    • Verkehrswegen: 50%
  4. Welche Folgen hatte der verlorene Krieg für die individuellen Deutschen?
    • Hunger,
    • Arbeitslosigkeit,
    • Wohnungsnot, Allgemeine Armut,
    • Rationierung, Schwarzmarkt,
    • Tauschhandel
  5. Was heißt Demontage?
    Fabriken, Maschinen, Eisenbahnen usw. wurden abgebaut und zu den Kriegsieger als Kriegsentschädigung geschickt.
  6. Ungefähr wie hoch ist heute das BIP Deutschlands
    3000 Mrd Euro
  7. Was versteht man unter Knappheit und warum gibt es sie?
    Knappheit ist die Beziehung zwischen Wunsch und Realität. Menschen haben unbegrenzten Bedarf, aber es gibt nur begrenzte Resourcen.
  8. Welche wirtschaftlichen Grundentscheidungen muss angesichts der Knappheit der Ressourcen jede Gesellschaft treffen?
    • 1.Was soll produziert werden?
    • 2.Wie soll produziert werden?
    • 3.Für wen soll produziert werden?
  9. Wann ist die jeweilige Entscheidung als „richtig“ zu bezeichnen?
    • Das ist die große Frage der Wirtschaftswissenschaft. Man kann die Fragen wie so antworten:
    • Es soll das produziert werden, was die Gesellschaft wünscht.
    • Es soll so produziert werden, dass Ressourcen sparsam eingesetzt werden
    • Die Produktion soll gerecht verteilt werden.
  10. Was versteht man unter Gerechtigkeit?
    • Gleichverteilung
    • Verteilung nach Bedürfnissen
    • Verteilung nach Leistung
  11. Was spricht für, was gegen die drei möglichen Interpretationen der Gerechtigkeit?
    Gleichverteilung

    • Für: Jeder bekommt genug zu leben, kein Klassenkampf
    • Gegen: Anreizverlust

    Verteilung nach Bedürfnissen

    • Für: Jeder bekommt genug zu leben
    • Gegen: Anreizverlust, Messproblem

    Verteilung nach Leistung

    • Für: Man kontrolliert selbst, was er verdient.
    • Gegen: Soziale Härten, Messproblem
  12. Was versteht man unter einer Wirtschaftsordnung?
    • Die Regeln für die drei Entscheidungen, z.B.
    • Gesetze und Verordnungen
    • Konventionen
    • Sitten und Gebräuche
  13. Welches sind die beiden Hauptkriterien der Planwirtschaft und der Marktwirtschaft?
    • Planwirtschaft:
    • Zentrale Verfügungsgewalt über die Produktionsmittel.
    • Zentrale Wirtschaftsplanung.
    • Marktwirtschaft:
    • Dezentrale Verfügungsgewalt über die Produktionsmittel.
    • Dezentrale Wirtschaftsplanung.
  14. Beschreiben Sie die Funktionsweise der Planwirtschaft demokratischen und des autoritären Typs.
    Bei der Planwirtschaft ist das Planungsamt immer ein Teil der Regierung. Aber wer kontrolliert die Regierung: die Bürger oder "die Partei"? Demokratischer: Bürger, Autoritärer: Partei
  15. Welches sind die bedeutendsten Mängel beider Typen?
    Planwirtschaft:

    • Ungerechtigkeit
    • Soziale Probleme
    • Instabilität

    Marktwirtschaft:

    • Starrheit
    • Versorgungsmängel
    • Stagnation
  16. Charakterisieren Sie die Voraussetzungen und die erwarteten Ergebnisse der Marktwirtschaft.
    Eigenschaften/Prinzipien:

    • Privateigentum und Vertragsfreiheit
    • Gewinnmaximierung
    • Nutzenmaximierung
    • Wettbewerb

    Ergebnisse:

    • Markträumung
    • Effizienz
    • Fortschritt
    • Wohlstand
  17. Welche Rolle ist dem Staat zugedacht?
    • Gesetz und Ordnung
    • Verteidigung
    • Bildung
    • Infrastruktur
  18. Was ist ein Markt?
    Wo/wie Waren und Dienstleistungen verkauft/gekauft werden kann.
  19. Mit welchen Elementen kann man einen Markt beschreiben?
    • Anbieter und Nachfrager
    • Güter
    • Information
    • Reaktionen
    • Marktzutritt und Marktaustritt
  20. Welche Eigenschaften haben diese Elemente auf dem perfekten Markt?
    • Viele Anbieter und Nachfrager
    • Ähnliche Güter
    • Vollständige Information
    • Schnelle Reaktionen
    • Freier Marktzutritt und Marktaustritt
  21. Sind die Bedingungen der idealen Markwirtschaft in der Realität erfüllt? Wo nicht?
    Manchmal ja, manchmal nein. Zum Beispiel, bei der Landwirtschaft normalerweise ja. Bei der Autoindustrie oft nicht.

    Die häufigste Probleme sind zu wenig Anbieter und Nachfrager, beschränkte Information, und Markteintrittsbarriere
  22. Was sind die Folgen?
    • Wettbewerbsbeschränkungen
    • Soziale Probleme
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  24. Wie wurde in den 30er Jahren die Aufrüstung finanziert? Was hat dies mit der Währungsreform zu tun?
    Geld wurde einfach gedruckt. Danach war das Geld wegen Inflation wertlos, und Währungsreform wurde gebraucht.
  25. Gab es nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland eine Inflation?
    Ja, Hyperinflation
  26. Weshalb war in Deutschland eine Währungsreform notwendig?
    Es gab damals zu viel Geld (Geld war wertlos), und die Reichsmark war nicht mehr geeignet
  27. Welcher Zusammenhang besteht zwischen der Währungsreform und dem ERP?
    Das ERP sollte die Wirtschaft Deutschlands wiederaufbauen. Das ist aber schwer wenn es gibt keine funktionierende Wirtschaft, sondern eine Tauschwirtschaft und Schwarzmarkt.
  28. Beschreiben Sie – kurz, wie die Währungsreform durchgeführt wurde.
    • Im Juni 1948 bekam jeder 40 DM.
    • Umstellungen:
    • Verbindlichkeiten 10 RM:1 DM
    • Löhne, Preise und Mieten 1:1
    • Bargeld und Sparguthaben 100 : 6,5
  29. Wie kann man in wenigen Worten den Begriff Soziale Marktwirtschaft beschreiben?
    Wie kann man die Planwirtschaft und die Marktwirtschaft kombinieren? Wie kann man so viele Vorteile und so wenige Nachteile wie möglich haben?
  30. Wo finden wir im Grundgesetz Deutschlands und im Rechtssystem die Voraussetzungen für eine soziale Marktwirtschaft?
    • Garantie von:
    • Privateigentum
    • Freie Entfaltung der Persönlichkeit
    • Rechtsstaat
    • Vertragsfreiheit
    • Sozialbindung des Eigentums
  31. Weshalb ist eine Wettbewerbspolitik notwendig?
    Wettbewerb ist unangenehm für die Unternehmungen. Sie werden ihn so weit wie möglich beschränken.
  32. Was ist eine „Rule of Reason“ in der Wettbewerbspolitik?
    Kartelle sind im Regelfall verboten. Aber wenn es eines nützliches, praktisches, Kartell gibt, ist es erlaubt.
  33. Was sind Kartelle?
    Verträge und Geschlüsse mit dem Ziel Wettbewerb zu beschränken.
  34. Können Kartelle auch Vorteile haben? Geben Sie einige Beispiele.
    Ja- die Normkartelle für Steckdosen, Papiergrößen, Batterien, usw.
  35. Was ist Missbrauch einer Marktbeherrschenden Stellung?
    Alles das der Wettbewerb beschränken könnte. z.B.

    Die Firma könnte als Monopol arbeiten: die Produktion beschränken um die Preisen zu steigen.
  36. Was versteht man unter Zusammenschlüssen? Geben Beispiele.
    Wenn Firmen verbinden sich, um besser im Wettbewerb zu stehen. Z.B. Volkswagen und Porsche, Deutsche Post und DHL
  37. Können Zusammenschlüsse den Wettbewerb verbessern?
    Ja, wenn z.B. eine Industrie hat eine große Firma und viele kleine Firmen, Zusammenschlüsse der kleinen Firmen könnten Wettbewerb verbessern.
  38. Welches sind die wichtigsten Rechtsformen von Unternehmungen? Wodurch unterscheiden sie sich?
    • Einzelkaufmann: Unternehmung mit einem Inhaber
    • Offene Handelgesellschaft (oHG): Mehrere Inhaber
    • Kommanditgesellschaft (KG): Manche Inhaber haben beschränkte Haftung
    • Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH): Inhaber haben beschränkte Haftung
    • Aktiengesellschaft (AG): Große GmbH, die meisten sind sehr große Firmen
  39. Welches sind die wichtigsten Institutionen einer Aktiengesellschaft und was sind ihre Aufgaben?
    • Vorstand: Sie leiten die Firma
    • Aufsichtsrat: Sie kontrollieren und überwachen den Vorstand, die Hälfte müssen Arbeitnehmer sein.
  40. Was ist der historische Ursprung des deutschen Sozialversicherungssystems?
    Bismarck
  41. Welches sind seine vier Bestandteile.
    • Krankheit
    • Alter
    • Arbeitslosigkeit
    • Pflege
  42. Beschreiben Sie seine Grundprinzipien.
    • Solidaritätsprinzip
    • Sozialprinzip
  43. Was heißt Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil?
    Paritätsprinzip- Arbeitgeber und Arbeitnehmer bezahlen jeweils 50%.
  44. Wie hoch sind – ungefähr - die Beitragssätze der einzelnen Bestandteile?
    • Alter: 20%
    • Krankheit: 15%
    • Arbeitslosigkeit: 3%
    • Pflege: 2%
  45. Was versteht man unter der Beitragsbemessungsgrenze?
    Was muss man maximal bezahlen?

    • Krankheit und Pflege: 3750 EUR
    • Alter und Arbeitslosigkeit: 5500 EUR
  46. Was ist der Unterschied zwischen dem Kapitaldeckungs- und dem Umlageverfahren in der deutschen Rentenversicherung?
    • Kapitaldeckungsverfahren: Jeder spart sein eigenes Geld in seinem eigenen "Konto".
    • Umlageverfahren: Derzeitige Arbeiter bezahlen ins System und die Renter bekommen dieses Geld
  47. Weshalb konnte das Kapitaldeckungsverfahren nicht weiter geführt werden?
    Rückkehrende Soldaten nach dem 2. Weltkrieg hatten nicht seit Jahren gespart.

    Es gab damals (1945-1955) viele deutschsprachige Flüchtlinge, die nach Deutschland umzogen, und hatte keine Ersparnisse.
  48. Was bedeutet in diesem Zusammenhang der Begriff „Generationenvertrag“?
    Die derzeitige arbeitende Generation bezahlt für die Rentner, mit dem Verständnis, dass die nächste Generation dasselbe für sie tun wird.
  49. Wie unterscheiden sich die gesetzliche und die private Krankenversicherung hinsichtlich: Mitglieder, Beiträge, Leistungen
    • Gesetzliche:
    • Mitglieder: Ein(e) arbeitslose(r) Ehepartner(in) und Kinder sind mitversichert
    • Beiträge: Solidaritätsprinzip: nach Einkommen
    • Leistung: umfassend

    • Private:
    • Mitglieder: Pflichtversicherungsgrenze (man muss genug verdienen um private Versicherung zu kaufen), jeder Mensch ist Mitglieder
    • Beiträge: Risikoprinzip
    • Leistung: nach Wahl
  50. Wie erhalten im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung die Ärzte ihr Einkommen?
    Sie geben der Landesärztekammer seines Landes die Rekorde der Eingriffe, Untersuchungen, usw., und bekommen das Geld von ihnen.
  51. Welche Probleme ergeben sich durch die Überalterung der Gesellschaft?
    Es gibt immer mehr Rentner, die länger leben. Sie brauchen mehr Geld als Rente und brauchen mehr Geld für ihre Gesundheit die länger sie leben.
  52. Weshalb steigen die Kosten des Gesundheitswesens?
    Es gibt immer mehr Eingriffe, Medizin, Tests usw., die appliziert werden können.
  53. Ist jeder, der nicht arbeitet, arbeitslos? Wie kann man Arbeitslosigkeit erklären?
    Nein. Wenn man sucht nach Arbeit, aber findet keine, dann ist er arbeitslos.
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  56. Welche Hilfen erhalten Arbeitslose?
    Arbeitslosenversicherung, Sozialhilfe für Arbeitslose
  57. Wie unterscheiden sich das Arbeitslosengeld 1 und das Arbeitslosengeld 2?
    Man bezahlt ins System für Arbeitslosengeld 1. Arbeitslosengeld 2 (Hartz IV) bekommt man als Geschenk von dem Staat.
  58. Was sind direkte und indirekte Steuern? Geben Sie einige Beispiele.
    Die Zahl- und Traglast sind gemeinsam für direkte Steuer, z.B. Einkommensteuer. Die Zahl- und Traglast sind getrennt für indirekte Steuer, z.B. Mehrwertsteuer.
  59. Was versteht man unter progressiver Einkommensteuer?
    Der Prozentsatz steigt mit dem Einkommen.
  60. Warum gibt es progressive Einkommensteuer?
    Sodass der Schmerz der Steuern gleichverteilt ist.
  61. Wirkt die Mehrwertsteuer progressiv oder degressiv?
    Degressiv zum Einkommen.
  62. Was ist aus der Sicht der Gerechtigkeit der Sinn der Erbschafts- und Schenkungssteuer?
    Es reduziert die Reichtumsungleichheit.
  63. Welche Organisationsprinzipien gibt es bei der Gründung von Gewerkschaften?
    • Industrieprinzip
    • Zusammenschlüsse
    • Berufsständisch
    • Weltanschauung
  64. Welches Prinzip herrscht in Deutschland vor?
    Zusammenschlüsse von viele ehemalige unabhängige Werkschaften.
  65. Welche Argumente verwenden Gewerkschaften zur Begründung von Lohnerhöhungen
    Die Gewinne sollten zwischen den Arbeitnehmer und die Inhaber/Aktionäre verteilt werden.
  66. Was ist eine Urabstimmung?
    Wenn eine Gewerkschaft streiken will, muss die Arbeiter zuerst befragt werden.
  67. Welche zwei Typen von Mitbestimmungen gibt es in der BRD?
    • Betriebliche
    • Unternehmerische
  68. Was macht ein Betriebsrat?
    Das Betriebsrat befasst sich mit der Organisation des Arbeitsplatzes, der Arbeitszeit, der Arbeitsabläufe, usw.
  69. Welche Macht haben die Arbeitnehmer in der unternehmerischen Mitbestimmung?
    Sie wählen die Hälfte des Aufsichtsrats.
  70. Wodurch ist sie begrenzt?
    Der Vorsitzende hat 2 Stimmen, und eine der Arbeitnehmer Mitglieder ist ein Abteilungsleiter.
Author
ghueffed
ID
315084
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System der Wirtschaft Deutschlands nach 1945
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