Nose

  1. Anatomie Nase
    • Das Grundgerust der Nase besteht aus einem knöchernen
    • und einem knorpeligen Anteil. Oberkieferknochen,
    • Stirnbein und Os nasale formen die Apertura nasalis, die
    • Offnung der knochernen Nase. Nach distal bilden der
    • Cartilago triangularis, Cartilago alaris major, das Crus
    • mediale (Nasensteg) und Crus latrale (Nasenflugel) das
    • knorpelige Nasenskelett. Geteilt werden die 2 mit
    • Schleimhaut ausgekleideten Nasenhaupthöhlen (NHH)
    • durch ein knochernes (Vomer und Lamina perpendicularis
    • des Siebbeins), und knorpeliges (Cartilago septi
    • nasi) Nasenseptum, das die ausere Form der Nase, Nasenspitze
    • und die Hohe der Nase bestimmt. Der ausere
    • Nasenvorhof, Vestibulum nasi, mit Vibrissae und Talgdrusen
    • endet an der Nasenklappe (Limen nasi). Die
    • Choanen begrenzen die Nasenhaupthohlen nach hinten.
    • Die NHH ist durch die Conchae nasales in einen oberen,
    • mittleren und unteren Nasengang geteilt (.Tab. 3.5).
  2. Gefäßversorgung Nase
    • Die Gefäßversorgung erfolgt sowohl uber Zweigarterien
    • der A. carotis externa (A. maxillaris, A. facialis)
    • als auch der A. carotis interna (A. ophthalmica).
    • Der venose Abfluss erfolgt uber die V. ophthalmica
    • (Verbindung zum Sinus cavernosus!) und die V. facialis.
    • Sensibel wird die Nase uber den N. trigeminus innerviert.
    • .Tab. 3.5. Mundungen in der Nasenhaupthohle
  3. Nasengang Mündungen
    • Oberer
    • Nasengang
    • Sinus sphenoidalis und hintere
    • Siebbeinzellen
    • Mittlerer
    • Nasengang
    • Sinus frontalis uber den Ductus
    • nasofrontalis, Sinus maxillaris
    • uber den Hiatus semilunaris, vordere
    • und mittlere Siebbeinzellen
    • Unterer
    • Nasengang
    • Ductus nasolacrimalis
  4. Nenne Nasennebenhohlen
    • 4 Sinus maxillaris
    • 4 Sinus frontalis
    • 4 Sinus sphenoidalis
    • 4 Sinus ethmoidalis
  5. Womit ausgekleidet?
    • Diese mit Flimmerepithel ausgekleideten, lufthaltigen
    • Raume entwickeln sich mit Ausnahme des Sinus ethmoidalis
    • erst nach der Geburt und sind teilweise erst im
    • Erwachsenenalter vollstandig ausgepragt.
  6. Entwicklung der Nasennebenhöhlen
    • Die Entwicklung und Grose der verschiedenen NNH ist
    • individuell sehr unterschiedlich. Der Sinus ethmoidalis ist
    • bereits bei Geburt angelegt. Zwischen dem 3. und 16. Lebensjahr
    • entwickelt sich der Sinus sphenoidalis. Ab dem
    • 4. bis 7. Lebensjahr bildet sich der Sinus frontalis aus und
    • ist bis zum 25. Lebensjahr vollstandig entwickelt. Am langsamsten
    • wachst der Sinus maxillaris, der erst im Erwachsenenalter
    • seine volle Ausdehnung hat.
    • Wichtig bei der Betrachtung der NNH und deren Erkrankungen
    • ist die enge topographische Beziehung zu
    • Orbita und Schadelhohle. Bei Infektionen, Entzundungen
    • oder Verletzungen der Sinus besteht die Gefahr
    • der Keimverschleppung in diese angrenzenden Strukturen
    • mit der Gefahr des Auftretens lebensgefahrlicher
    • Komplikationen.
  7. Funktionen der Nase
    • 4 Anfeuchtung und Erwärmung der Atemluft
    • 4 Reinigung der Luft durch die Vibrissae-Nasenhaare
    • 4 Reflexfunktion: Nies-, Husten- und Tranenreflex
    • 4 Abwehrfunktion: Im Nasensekret enthaltene Enzyme
    • (Lysozym, Laktoflavin), Mediatoren (Leukotriene)
    • und Immunglobuline (IgA, IgG) fuhren zu
    • einer lokalen Abwehrfunktion der Nase beim Eintritt
    • von Keimen.
    • 4 Riechfunktion: Riechstoffe gelangen durch Nase,
    • Mund (gustatorisches Riechen) oder Rachen zur
    • Regio olfactoria der Nase und losen sich dort
    • im Schleim. Die Stoffe dringen zum Riechepithel
    • vor und binden an Riechrezeptoren, die in der
    • Summe ein Rezeptorpotenzial bilden, das uber
    • die Neurone der Riechbahn nach zentral vermittelt
    • wird.
    • 4 Sprachbildung: Nase und Nasennebenhohlen
    • dienen als Resonanzkorper bei der Sprachbildung.
    • 3.2.3 Untersuchung
  8. Anteriore Rhinoskopie?
    • Anteriore Rhinoskopie. Einfuhrung des geschlossenen
    • Spekulums mit senkrecht stehenden Branchen; Offnen
    • des Spekulums im Nasenvorhof und Beurteilung der
    • Nasenhaupthohlen, des Septums, der Conchae (obere
    • Muschel nicht einsehbar!) und bei idealen Verhaltnissen
    • der Choanae. Die Untersuchung ist auch endoskopisch
    • moglich!
  9. Posteriore Rhinoskopie?
    • Posteriore Rhinoskopie. Nach dem Herunterdrucken
    • der Zunge mit einem Mundspatel wird ein kleines,
    • angewarmtes Spiegelchen an der Uvula vorbei in den
    • Rachen gefuhrt und nach oben gerichtet. So lassen sich
    • Nasen-Rachen-Raum und Choanae beurteilen. Dies ist
    • auch endoskopisch moglich! Als Komplikation ist der
    • Wurgereiz (? Lokalanasthetika) zu beachten.
    • Rhinomanometrie. Messung der Druckdifferenz und
    • Stromungsgeschwindigkeit zwischen Naseneingang
    • und Nasen-Rachen-Raum bei Ein- und Ausatmung mit
    • einem automatischen Manometerbei respiratorischen
    • Funktionsstorungen.
  10. Olfaktometrie?
    • Olfaktometrie. Prufung der Riechwahrnehmung mittels
    • reiner Riechstoffe (Vanille, Wachs, Lavendel, Zimt,
    • Terpentinol, Birkenteer), Trigeminusreizstoffen (Mentol:
    • kuhl, Formalin, Essigsaure: stechend), Geschmacksriechstoffen
    • (Chloroform: sus, Pyridin: bitter).
  11. Endoskopie?
    • Endoskopie. Nach Einfuhren des Endoskops lassen
    • sich Nase, Nasen-Rachen-Raum und Kehlkopf beurteilen.
    • Endoskopie derNNH(Antroskopie). Punktion der Kieferhohle
    • durch den unteren Nasengang und Einfuhren
    • eines Winkelendoskops z. B. zur PE-Entnahme.
    • Punktion und Spülung der NNH. Heute weitgehend
    • abgelost von der Endoskopie.
  12. Diaphanoskopie?
    • Diaphanoskopie. Diese Untersuchung wird gelegentlich
    • noch durchgefuhrt: Lichtdurchleuchtung der Kieferhohle
    • durch eine in der Mundhohle lokalisierte
    • Lichtquelle.
  13. Radiologische Aufnahmen der Nase?
    • Neben diesen Verfahren sind auch die radiologischen
    • Untersuchungen bei der Diagnostik unerlasslich.
    • Die konventionellen Zielaufnahmen (okzipito179
    • 3
    • mentale = o.m., okzipitonasale = o.n.) werden heute
    • durch die besseren CT-Untersuchungen (bei Knochenprozessen)
    • und Kernspintomographien (bei
    • Weichteilprozessen) erganzt bzw. teilweise abgelost.
  14. Def Choanalatresie
    • Definition. Angeborene ein- oder beidseitige membranose
    • oder knocherne Atresie der Choanae.
  15. Symptomatik Choanalatresie
    • Symptomatik.Auf der entsprechenden Seite ist die Nasenatmung
    • aufgehoben; es kommt zur Sekretion. Bei
    • beidseitiger Form liegen schwere respiratorische Storungen
    • im Sauglingsalter mit Zyanose und Dyspnoe
    • vor, die Nahrungsaufnahme ist erschwert, es bestehen
    • Aspirationsgefahr und gestorte Phonation.
  16. Diagnostik Choanalatresie
    • Diagnostik. Fehlender Atemniederschlag auf vorgehaltenem
    • Spiegel, Rhinoskopie (anterior, posterior),
    • Durchgangigkeitsprufung mit Gummibandchen, Rontgen-
    • Kontrastmitteldarstellung im Liegen, CT.
  17. Therapie Choanalatresie
    • Therapie. Operativ wird die Atresieplatte durchstosen
    • oder durchbohrt und ein Rohrchen eingelegt. Beste
    • Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn die Operation
    • moglichst spat durchgefuhrt wird.
    • > Stenosen konnen uberall in der Nase vorliegen und
    • zu einer ahnlichen Symptomatik fuhren wie bei der
    • Choanalatresie (z. B. Naseneingangsstenosen oder
    • -atresie).
    • Deformitäten äußere Nase
    • Hocker, Sattel- und Schiefnase
  18. Definition Septumdeviation
    • Definition.HaufigeDeformitat der Nasenscheidewand
    • mit Einschrankung der Nasenatmung.
  19. Pathogenese Septumdeviation
    • Ätiopathogenese. Unterschiedliche Wachstumszeiten
    • des Nasenskeletts fuhren zu einer Deviation des Nasenseptums.
    • Traumatische Ursachen finden sich ebenfalls
    • haufig.
  20. Symptomatik Septumdeviation
    • Symptomatik. Eingeschrankte Nasenatmung, Schnarchen,
    • Schlaf-Apnoe-Syndrom, Tagesmudigkeit, Kopfschmerz,
    • Rhinitis, NNH-Entzundungen, Bronchitiden,
    • Angina tonsillaris, Epistaxis.
  21. Therapie Septumdeviation
    • Therapie. Indiziert ist eine operative Rekonstruktion
    • des Septums bei Symptomatik.
  22. Defintion Epistaxis (Nasenbluten)
    Definition. Blutungen aus Nase oder Nasennebenhohlen.
  23. Pathogenese Epistaxis
    • Ätiopathogenese. Die Ursachen sind vielfaltig; es
    • wird unterschieden:
    • 4 Lokales Nasenbluten
    • 5 Traumatisch
    • 5 Septumpolyp
    • 5 Ruptur eines Gefases des Plexus Kiesselbachii
    • 5 Fremdkorper
    • 4 Symptomatisches Nasenbluten
    • 5 Fieberhafte Infekte mit Hyperamie der Nasenschleimhaut
    • 5 Organische Erkankungen z. B. Hypertonie
    • 5 Storungen der Hamostase, Lebererkrankungen,
    • medikamentose Antikoagulation
    • 5 Hamangiome oder Granulome der Nasenschleimhaut:
    • Morbus Rendu-Osler, Wegener-
    • Granulomatose
    • Daneben konnen auch maligne Prozesse zu Blutungen
    • fuhren.
  24. Symptomatik Epistaxis
    • Symptomatik. Die Blutungen aus der Nase konnen je
    • nach zugrunde liegender Ursache unterschiedlich stark
    • sein. Bei sehr starken Blutungen kann es zu starkem
    • Blutverlust mit der Folge eines hamorrhagischen
    • Schocks kommen.
  25. Diagnostik Epistaxis
    • Diagnostik. Rhinoskopie, Endoskopie, CT und MRT
    • bei Tumorverdacht, Angiographie.
  26. Therapie Epistaxis
    • 4 Allgemeine Maßnahmen: Druck auf die Nasenflugel,
    • aufrechte Sitzposition, kalte Nackenumschlage.
    • 4 Erweiterte Maßnahmen: Atzungen des arrodierten
    • Gefases mit Trichloressigsaure, Elektrokoagulation,
    • vordere oder hintere Tamponade (Bellocq;
    • .Abb. 3.7), Ballonkatheterverfahren, Kryochirurgie,
    • operative Entfernung des Blutungsherdes. Lasst
    • sich die Blutung nicht stoppen, muss u. U. eine
    • Gefasligatur der zufuhrenden Gefase erfolgen.
    • Evtl. sind auch Volumensubstitution, ggf. Transfusion,
    • notig.
    • ! Cave
    • Bei Atzungen besteht die Gefahr der Septumperforation!
    • Eine Tamponade muss wegen der Gefahr
    • eines Staphylokokkentoxin bedingten Toxicshock-
    • Syndroms nach spatestens 4 Tagen entfernt
    • werden!
  27. Definition Nasenfurunkel
    • Definition. Aus einer Follikulitis entstandene, eitrige,
    • nekrotisierende Entzundung der auseren Nase.
    • Ätiopathogenese. Nasenfurunkel entwickeltn sich aus
    • vorausgegangenen bakteriellen Follikulitis durch Staphylococcus
    • aureus. Furunkel sind meist im Bereich
    • des Naseneinganges lokalisiert, entlang der Nasolabialfalte
    • und des Nasenruckens mit oder ohne Einschluss
    • der Oberlippe.
  28. Symptomatik Nasenfurunkel
    • Symtomatik. Rotung, Schmerz und Schwellung von
    • Nasenspitze und Nasenrucken.
  29. Komplikationen Nasenfurunkel
    • Komplikationen. Nasenfurunkel: Thrombophlebitis
    • der V. angularis mit Ausbreitung uber die V. ophthalmica
    • nach intrakraniell in den Sinus cavernosus; Gefahr
    • einer Meningitis.
  30. Therapie Nasenfurunkel
    • Therapie. Indiziert ist ein systemische, hochdosierte
    • Antibiotikatherapie mit Cephalosporinen oder Clindamycin.
    • In schweren Fallen sollten die Patienten Bettruhe
    • einhalten und bei Oberlippenbeteiligung nicht
    • mehr sprechen. Weiterhin sinnvoll sind lokale Alkoholumschlage,
    • antibiotische Salben.
    • ! Cave
    • Einen Furunkel darf man niemals manuell ausdrucken!
    • Durch Entzundungen im Bereich der Nase und Oberlippe
    • kann es zu einer Keimverschleppung uber die
    • V. angularis und V. ophthalmica in den Sinus cavernosus
    • kommen. Es besteht dann Meningitisgefahr!
  31. Def Akute Rhinitis
    • Definition. Viral Infektion der Nasenschleimhaut.
    • Ätiopathogenese. Erreger einer akuten Rhinitis sind
    • Influenza-, Parainfluenza-, ECHO- und Picornaviren.
    • Die Erkrankung wird durch Tropfcheninfektion ubertragen.
    • Mogliche Ursche ist auch eine Anderung der
    • Nasendurchblutung (z. B. Kalte), mit Senkung der Abwehrfunktion
    • der Nasenschleimhaut. Es besteht eine
    • kurze Inkubationszeit von Stunden bis 2 Tage. Nach
    • 1Woche ist die akute Rhinitis ausgeheilt. Oftmals
    • kommt es zu einer bakteriellen Superinfektion mit
    • Strepto-, Staphylo- oder Pneumokokken.
  32. Symptomatik Akute Rhinitis
    • Symptomatik. Die Patienten klagen uber Niesreiz,
    • Nasenkitzeln, Anschwellen und Rotung der Nasenschleimhaut
    • mit eingeschrankter Nasenatmung bis zur
    • 181 3
    • vollstandigen Verlegung, wasrige Sekretion (bei bakterieller
    • Besiedelung eitrige Sekretion). Bei viraler Genese
    • besteht meist kein Fieber. Riech- und Geschmacksempfindung
    • gehen verloren.
  33. Komplikationen Akute Rhinitis
    • Komplikationen. Bakterielle Superinfektion, Pharyngitis,
    • Otitis media, Sinusitis.
  34. Therapie Akute Rhinitis
    • Therapie. Eine spezielle Therapie gibt es nicht. Symptomatisch
    • ist mit abschwellenden Nasentropfen oder
    • -sprays eine Besserung der Nasenatmung zu erreichen.
    • Emser-Salz oder Inhalationen konnen ebenfalls helfen.
    • Bei bakterieller Genese eignet sich moglicherweise
    • Antibiotikatherapie.
  35. Definition Chronische bakterielle Rhinitis
    • Definition. Dauer einer Rhinitis uber 3Monate hinaus.
    • Ätiopathogenese. Ursache sind eine chronische Sinusitis
    • (Erwachsene) oder vergroserte Rachenmandeln
    • (Kinder), Zustand nach operativen Eingriffen an der
    • Nasenschleimhaut.
  36. Symptomatik Chronische bakterielle Rhinitis
    • Symptomatik. Es zeigt sich eitriger, zaher Schleim bei
    • Schleimhauthyperplasie, die Nasenatmung ist behindert.
  37. Therapie Chronische bakterielle Rhinitis
    • Therapie. Kausale Therapie der zugrundeliegenden
    • Erkrankungen (Sinusitis), Adenotomie. Operative Abtragung
    • von Schleimhautarealen, abschwellende Nasentropfen,-
    • Sprays, Mukolytika, Nasenspulung, Inhalation,
    • Emser-Salz, Antibiose.
  38. Definition Rhinitis atrophicans (Ozeana)
    • Definition. Erkrankung mit Atrophie der Nasenschleimhaut,
    • die durch Keimbesiedelung zu einem
    • Fotor fuhren kann (sog. ≫Stinknase≪).
  39. Pathogenese Rhinitis atrophicans
    • Ätiopathogenese. Die Atiopathogenese ist abschliesend
    • noch nicht geklart. Es besteht bei Frauen eine
    • familiare Haufung. Mogliche Ursachen sind posttraumatische
    • Veranderungen, Nasentropfenabusus (Privinismus),
    • Noxen, haufige Rhinitiden, verminderte
    • Pneumatisierung der NNH.
  40. Symptomatik Rhinitis atrophicans
    • Symptomatik. Es handelt sich um eine Rhinitis ohne
    • Sekretbildung bei Atrophie der Nasenschleimhaut mit
    • Krustenbildung (Borken), Keimbesiedelung und Anosmie
    • (Pat. riecht den Gestank der Nase selbst nicht!).
  41. Therapie Rhinitis atrophicans
    • Therapie. Bei bekannter Ursache erfolgt die Therapie
    • kausal. Ziel ist die Feuchthaltung der Schleimhaut
    • durch olige Nasentropfen, -salben, Entfernen von Borken,
    • Inhalationen, Vitamin A und E in hohen Dosen.
  42. Def. Rhinitis allergica
    • Definition. Reaktion des oberen Respirationstraktes auf
    • inhalative Antigene mit Beteiligung anderer Organsysteme.
    • Ätiopathogenese. 15–20% der Bevolkerung sind betroffen.
    • Es werden aufgrund der auslosenden Allergene
    • verschiedene Formen der allergischen Rhinitis unterschieden.
    • Haufigste Form ist die saisonale Rhinitis (sog.
    • Heuschnupfen oder Pollinose), ausgelost durch Pflanzenpollen
    • im Fruhsommer. Hausstaubmilben, Nahrungsmittelallergien
    • (Apfel, Nusse), aber auch berufliche
    • Allergenexposition (Latex, Holzschutzmittel)
    • sind Ursachen der Erkrankung. Histaminliberation aus
    • Mastzellen auf das Allergen hin fuhrt zur IgE-vermittelten
    • allergischen Reaktion.
  43. Symptomatik Rhinitis allergica
    • Symptomatik. Patienten klagen uber qualenden Juckreiz
    • der Nase, wasrige Sekretion, Niesen, Anschwellen
    • der Nasenschleimhaut, allergische Konjunktivitis.
    • Komplikationen. Mogliche Folgen sind Asthma bronchiale,
    • Obstruktionen im Bereich des Respirationstraktes,
    • Hautmanifestationen.
  44. Diagnostik Rhinitis allergica
    • Diagnostik. Anamnese, allergologische Tests (Prick,
    • Scratch, Intracutan), IgE-Antikorper im Blut, lokaler
    • Nachweis von eosinophilen Granulozyten im Abstrich,
    • eosinophiles kationes Protein im Serum erhoht.
    • Differenzialdiagnose. Pseudoallergie gegen NSAID
    • und Salizylate.
  45. Therapie Rhinitis allergica
    • Therapie. Es gilt, das aulosende Allergen wenn moglich
    • zu meiden (Allergenkarenz), z. B. durch verstarkte Reinigung
    • kontaminierten Materials (Matratzen, Bettbezuge).
    • Die medikamentose Therapie richtet sich nach
    • dem Schweregrad: Antihistaminika (H1-Blocker) lokal
    • oder systemisch, Cromoglycinsaure zur Mastzellstabilisierung,
    • Steroide sind topisch, inhalativ und/oder
    • systemisch anzuwenden, weiterhin indiziert sind abschwellende
    • Nasentropfen sowie ggf. eine spezifische
    • Immuntherapie (Hyposensibilisierung).
    • > Die allergische Reaktion kann bis zum Vollbild des
    • allergischen Schocks mit akuter Lebensgefahr fuhren.
    • Therapie: β2-Adrenergika, Histaminblocker (H1 und
    • H2), Theophyllin i.v., Kortikoide i.v., Adrenalin 0,1 mg
    • i.v., moglicherweise Beatmungspflicht und Reanimation.
  46. Def. Rhinitis vasomotorica
    • Definition.Neurovaskulare Storung der Nasenschleimhaut.
    • Ätiopathogenese.Grund ist eine neurovaskulare Ubererregbarkeit
    • der Nasenschleimhaut auf unterschiedliche
    • Reize (z. B. Kalte, Rauch, Alkohol etc.).
    • Symptomatik. Es zeigt sich eine morgendlich auftretende,
    • uber wenige Stunden anhaltende Schnupfensymptomatik
    • mit Niesreiz; teilweise besteht eine lageabhangige
    • Behinderung der Nasenatmung, wassrige
    • Sekretion, Reduktion der Riechempfindung.
  47. Diagnostik Rhinitis vasomotorica
    • Diagnostik. Typische Anamnese, Rhinoskopie ohne
    • Befund.
  48. DD Rhinitis vasomotorica
    • Differenzialdiagnose. Rhinitis allergica, Sinusitiden.
    • Therapie. Die kausale Therapie umfasst die Meidung
    • der auslosenden Reize. Indiziert sind weiterhin die lokale
    • Anwendung von Anticholinergika, Antihistaminika
    • oder von Kortikoiden, abschwellende Nasentropfen,
    • evtl. opertive Masnahmen.
  49. Def Akute Sinusitis
    Definition.Entzundliche Erkrankung der Nasennebenhohlen.
  50. Pathogenese Akute Sinusitis
    • Ätiopathogenese. Eine akute Sinusitis entsteht, wenn
    • eine akute Rhinitis in die Nasennebenhohlen fortgeleitet
    • wird. Erreger sind vornehmlich Pneumokokken,
    • Haemophilus influenzae, Staphylokokken und
    • Streptokokken. Eine odontogene Genese ist selten.
    • Haufig sind Siebbeinzellen und Sinus maxillaris betroffen.
    • Symptomatik. Die Klinik richtet sich nach der betroffenen
    • NNH. Es besteht ein allgemeines Krankheitsgefuhl,
    • teilweise mit Fieber.
  51. Pathologie ak. Sinusitis je nach KH-Höhle
    • 4 Kieferhöhle, Siebbeinzellen: diffuser Kopfschmerz
    • (Auge, Stirn, Kiefer) mit Intensivierung in Kopftieflagerung,
    • Klopf- und Druckempfindlichkeit uber
    • der Kieferhohle; eitrige Sekretion
    • 4 Stirnhöhle: Schmerzen im Bereich der Stirn, des
    • inneren Augenwinkels, Intensivierung in Kopftieflage,
    • Klopfempfindlichkeit
    • 4 Sinus sphenoidalis: in den Hinterkopf ausstrahlende
    • Schmerzen
  52. Komplikationen Akute Sinusitis
    • Komplikationen. Durchbruch in Orbita, Meninigitis,
    • endokranielle Abszedierungen, Osteomylitis der
    • Maxilla.
  53. Diagnostik Akute Sinusitis
    • Diagnostik. Nasenendoskopie, Eiter und Schleimnachweis
    • an den Ostien, Diaphanoskopie, Ultraschall,
    • Rontgen, CT: Minderung der pneumatisierten
    • Sinus.
  54. Therapie Akute Sinusitis
    • Therapie. Die konservative Behandlung umfasst abschwellende
    • Nasentropfen, Inhalation (feuchte Warme),
    • trockene Warme (Mikrowellen) zur Verbesserung
    • der Durchblutung. Antibiotische Behandlung bei
    • schwerer Infektion. Ausheilung nach ca. 2Wochen. Bei
    • Nebenhohleneiterung ist eine Punktion und Spulung
    • der entsprechenden NNH indiziert.
  55. Def. Chronische Sinusitis
    Definition. Entzundung der NNH uber 3 Monate.
  56. Pathogenese Chronische Sinusitis
    • Ätiopathogenese. Haufig ist die chronische Sinusitis
    • Folge einer akuten Sinusitis. Aber auch eine Septumdeviation,
    • Muschelhyperplasie, erschwerter Schleimabfluss
    • aus den Ostien, Rhinitis allergica und
    • Schleimhautschwellungen anderer Genese sind begunstigend
    • fur eine chronische Sinusitis. Haufige
    • Lokalisationen sind Kieferhole und Siebbeinzellen.
    • Man unterscheidet eine eitrige und eine seros-polypose
    • Form (.Tab. 3.6).
  57. Def. Kartagener Syndrom?
    • > Kartagener Syndrom: Seltene autosomal-rezessiv
    • vererbte pluriglandulare Insuffizienz aufgrund
    • eines Defekts der Zilien mit gestortem mukoziliaren
    • Transport. Die Symptomtrias besteht in Polyposis
    • (mit chronischer Sinusitis), Situs inversus, Bronchiektasen.
  58. Def. Rhinophym
    • Definition. Gutartige, knollige Wucherung der Talgdrusen
    • im Bereich der knorpeligen Nasenanteile mit
    • sekundarer Entzundungsreaktion.
  59. Pathogenese Rhinophym
    • Ätiopathogenese. Betroffen sind meist altere Manner
    • bei chronischem Alkoholabusus. Das Rhinophym geht
    • oft mit einer Rosazea einher. Mogliche Ursachen sind intestinale
    • Erkrankungen und Fettstoffwechselstorungen.
  60. Symptomatik Rhinophym
    • Symptomatik. Die Nase verandert und vergrosert sich
    • kosmetisch auffallig, die Haut verfarbt sich blaurot;
    • es kommt evtl. zur Einschrankung des Gesichtsfeldes.
    • Therapie. Optionen sind Laserabtragung und Abschalen
    • der Hautverdickung.
  61. Def. Osteom
    • Definition. Gutartiger, gestielter vom Knochen ausgehender
    • Tumor.
  62. Pathogenese Osteom
    • Ätiopathogenese. Es handelt sich um einen vorwiegend
    • in der Stirnhohle auftretendes Geschwulst unklarer
    • Atiologie.
  63. Symptomatik Osteom
    • Symptomatik. Erst im Laufe der Erkrankung entwickeln
    • sich zunehmende Kopfschmerzen, teilweise
    • ist die Schwellung von ausen zu erkennen.
    • Diagnostik. Radiologische Diagnostik mit konventioneller
    • Rontgenaufnahme und CT (Ausdehnung) ggf.
    • MRT.
  64. Therapie Osteom
    • Therapie. Das Tumorgewebe ist mit den Siebbeinzellen
    • chirurgisch zu entfernen.
  65. Malignome der Nase?
    • Definition. Seltene bosartige Geschwulste der Nasenhaupt-
    • und Nasennebenhohlen, die unterschieden werden
    • in Plattenepithel-, Adeno- und adenoidzystische
    • Karzinome.
  66. Pathogenese Nasenmalignome?
    • Ätiopathogenese. Bei diesen seltenen Formen der
    • Karzinome des menschlichen Korpers ist die Atiologie
    • grostenteils nicht geklart. Beim Adenokarzinom handelt
    • es sich um eine Erkrankung, die bei chronischer
    • Holzstaubexposition (Buche und Eiche) vermehrt im
    • Bereich des Siebbeins und der Concha nasalis medialis
    • beobachtet wird. Das am haufigsten vorkommende
    • Malignom ist das Plattenepithelkarzinom der Kieferhohle.
    • Das adenoidzystische Karzinome nimmt seinen
    • Ursprung von den Speichel- und Schleimdrusen und
    • breitet sich entlang der Nervenscheiden aus.
  67. Diagnostik Nasenmalignome?
    • Diagnostik. Anamnese, CT, MRT (.Abb. 3.8), PE-Entnahme
    • und histologische Aufarbeitung, endoskopische
    • Rhinoskopie.
  68. Therapie Nasenmalignome
    • Therapie. Indiziert ist eine radikale Resektion des Tumorgewebes
    • mit anschliesender Radiochemotherapie.
    • Bei geringgradigen Befunden ist eine alleinige Operation
    • ausreichend. Tumoren sind insgesamt wenig strahlensensibel.
    • Prognose. Die Prognose ist trotz radikaler Operationsverfahren
    • wegen fruhzeitiger hamatogener und neurogener
    • Metastasierung schlecht.
Author
HerrTh
ID
325871
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Nose
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Nose
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