-
Anatomie Nase
- Das Grundgerust der Nase besteht aus einem knöchernen
- und einem knorpeligen Anteil. Oberkieferknochen,
- Stirnbein und Os nasale formen die Apertura nasalis, die
- Offnung der knochernen Nase. Nach distal bilden der
- Cartilago triangularis, Cartilago alaris major, das Crus
- mediale (Nasensteg) und Crus latrale (Nasenflugel) das
- knorpelige Nasenskelett. Geteilt werden die 2 mit
- Schleimhaut ausgekleideten Nasenhaupthöhlen (NHH)
- durch ein knochernes (Vomer und Lamina perpendicularis
- des Siebbeins), und knorpeliges (Cartilago septi
- nasi) Nasenseptum, das die ausere Form der Nase, Nasenspitze
- und die Hohe der Nase bestimmt. Der ausere
- Nasenvorhof, Vestibulum nasi, mit Vibrissae und Talgdrusen
- endet an der Nasenklappe (Limen nasi). Die
- Choanen begrenzen die Nasenhaupthohlen nach hinten.
- Die NHH ist durch die Conchae nasales in einen oberen,
- mittleren und unteren Nasengang geteilt (.Tab. 3.5).
-
Gefäßversorgung Nase
- Die Gefäßversorgung erfolgt sowohl uber Zweigarterien
- der A. carotis externa (A. maxillaris, A. facialis)
- als auch der A. carotis interna (A. ophthalmica).
- Der venose Abfluss erfolgt uber die V. ophthalmica
- (Verbindung zum Sinus cavernosus!) und die V. facialis.
- Sensibel wird die Nase uber den N. trigeminus innerviert.
- .Tab. 3.5. Mundungen in der Nasenhaupthohle
-
Nasengang Mündungen
- Oberer
- Nasengang
- Sinus sphenoidalis und hintere
- Siebbeinzellen
- Mittlerer
- Nasengang
- Sinus frontalis uber den Ductus
- nasofrontalis, Sinus maxillaris
- uber den Hiatus semilunaris, vordere
- und mittlere Siebbeinzellen
- Unterer
- Nasengang
- Ductus nasolacrimalis
-
Nenne Nasennebenhohlen
- 4 Sinus maxillaris
- 4 Sinus frontalis
- 4 Sinus sphenoidalis
- 4 Sinus ethmoidalis
-
Womit ausgekleidet?
- Diese mit Flimmerepithel ausgekleideten, lufthaltigen
- Raume entwickeln sich mit Ausnahme des Sinus ethmoidalis
- erst nach der Geburt und sind teilweise erst im
- Erwachsenenalter vollstandig ausgepragt.
-
Entwicklung der Nasennebenhöhlen
- Die Entwicklung und Grose der verschiedenen NNH ist
- individuell sehr unterschiedlich. Der Sinus ethmoidalis ist
- bereits bei Geburt angelegt. Zwischen dem 3. und 16. Lebensjahr
- entwickelt sich der Sinus sphenoidalis. Ab dem
- 4. bis 7. Lebensjahr bildet sich der Sinus frontalis aus und
- ist bis zum 25. Lebensjahr vollstandig entwickelt. Am langsamsten
- wachst der Sinus maxillaris, der erst im Erwachsenenalter
- seine volle Ausdehnung hat.
- Wichtig bei der Betrachtung der NNH und deren Erkrankungen
- ist die enge topographische Beziehung zu
- Orbita und Schadelhohle. Bei Infektionen, Entzundungen
- oder Verletzungen der Sinus besteht die Gefahr
- der Keimverschleppung in diese angrenzenden Strukturen
- mit der Gefahr des Auftretens lebensgefahrlicher
- Komplikationen.
-
Funktionen der Nase
- 4 Anfeuchtung und Erwärmung der Atemluft
- 4 Reinigung der Luft durch die Vibrissae-Nasenhaare
- 4 Reflexfunktion: Nies-, Husten- und Tranenreflex
- 4 Abwehrfunktion: Im Nasensekret enthaltene Enzyme
- (Lysozym, Laktoflavin), Mediatoren (Leukotriene)
- und Immunglobuline (IgA, IgG) fuhren zu
- einer lokalen Abwehrfunktion der Nase beim Eintritt
- von Keimen.
- 4 Riechfunktion: Riechstoffe gelangen durch Nase,
- Mund (gustatorisches Riechen) oder Rachen zur
- Regio olfactoria der Nase und losen sich dort
- im Schleim. Die Stoffe dringen zum Riechepithel
- vor und binden an Riechrezeptoren, die in der
- Summe ein Rezeptorpotenzial bilden, das uber
- die Neurone der Riechbahn nach zentral vermittelt
- wird.
- 4 Sprachbildung: Nase und Nasennebenhohlen
- dienen als Resonanzkorper bei der Sprachbildung.
- 3.2.3 Untersuchung
-
Anteriore Rhinoskopie?
- Anteriore Rhinoskopie. Einfuhrung des geschlossenen
- Spekulums mit senkrecht stehenden Branchen; Offnen
- des Spekulums im Nasenvorhof und Beurteilung der
- Nasenhaupthohlen, des Septums, der Conchae (obere
- Muschel nicht einsehbar!) und bei idealen Verhaltnissen
- der Choanae. Die Untersuchung ist auch endoskopisch
- moglich!
-
Posteriore Rhinoskopie?
- Posteriore Rhinoskopie. Nach dem Herunterdrucken
- der Zunge mit einem Mundspatel wird ein kleines,
- angewarmtes Spiegelchen an der Uvula vorbei in den
- Rachen gefuhrt und nach oben gerichtet. So lassen sich
- Nasen-Rachen-Raum und Choanae beurteilen. Dies ist
- auch endoskopisch moglich! Als Komplikation ist der
- Wurgereiz (? Lokalanasthetika) zu beachten.
- Rhinomanometrie. Messung der Druckdifferenz und
- Stromungsgeschwindigkeit zwischen Naseneingang
- und Nasen-Rachen-Raum bei Ein- und Ausatmung mit
- einem automatischen Manometerbei respiratorischen
- Funktionsstorungen.
-
Olfaktometrie?
- Olfaktometrie. Prufung der Riechwahrnehmung mittels
- reiner Riechstoffe (Vanille, Wachs, Lavendel, Zimt,
- Terpentinol, Birkenteer), Trigeminusreizstoffen (Mentol:
- kuhl, Formalin, Essigsaure: stechend), Geschmacksriechstoffen
- (Chloroform: sus, Pyridin: bitter).
-
Endoskopie?
- Endoskopie. Nach Einfuhren des Endoskops lassen
- sich Nase, Nasen-Rachen-Raum und Kehlkopf beurteilen.
- Endoskopie derNNH(Antroskopie). Punktion der Kieferhohle
- durch den unteren Nasengang und Einfuhren
- eines Winkelendoskops z. B. zur PE-Entnahme.
- Punktion und Spülung der NNH. Heute weitgehend
- abgelost von der Endoskopie.
-
Diaphanoskopie?
- Diaphanoskopie. Diese Untersuchung wird gelegentlich
- noch durchgefuhrt: Lichtdurchleuchtung der Kieferhohle
- durch eine in der Mundhohle lokalisierte
- Lichtquelle.
-
Radiologische Aufnahmen der Nase?
- Neben diesen Verfahren sind auch die radiologischen
- Untersuchungen bei der Diagnostik unerlasslich.
- Die konventionellen Zielaufnahmen (okzipito179
- 3
- mentale = o.m., okzipitonasale = o.n.) werden heute
- durch die besseren CT-Untersuchungen (bei Knochenprozessen)
- und Kernspintomographien (bei
- Weichteilprozessen) erganzt bzw. teilweise abgelost.
-
Def Choanalatresie
- Definition. Angeborene ein- oder beidseitige membranose
- oder knocherne Atresie der Choanae.
-
Symptomatik Choanalatresie
- Symptomatik.Auf der entsprechenden Seite ist die Nasenatmung
- aufgehoben; es kommt zur Sekretion. Bei
- beidseitiger Form liegen schwere respiratorische Storungen
- im Sauglingsalter mit Zyanose und Dyspnoe
- vor, die Nahrungsaufnahme ist erschwert, es bestehen
- Aspirationsgefahr und gestorte Phonation.
-
Diagnostik Choanalatresie
- Diagnostik. Fehlender Atemniederschlag auf vorgehaltenem
- Spiegel, Rhinoskopie (anterior, posterior),
- Durchgangigkeitsprufung mit Gummibandchen, Rontgen-
- Kontrastmitteldarstellung im Liegen, CT.
-
Therapie Choanalatresie
- Therapie. Operativ wird die Atresieplatte durchstosen
- oder durchbohrt und ein Rohrchen eingelegt. Beste
- Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn die Operation
- moglichst spat durchgefuhrt wird.
- > Stenosen konnen uberall in der Nase vorliegen und
- zu einer ahnlichen Symptomatik fuhren wie bei der
- Choanalatresie (z. B. Naseneingangsstenosen oder
- -atresie).
- Deformitäten äußere Nase
- Hocker, Sattel- und Schiefnase
-
Definition Septumdeviation
- Definition.HaufigeDeformitat der Nasenscheidewand
- mit Einschrankung der Nasenatmung.
-
Pathogenese Septumdeviation
- Ätiopathogenese. Unterschiedliche Wachstumszeiten
- des Nasenskeletts fuhren zu einer Deviation des Nasenseptums.
- Traumatische Ursachen finden sich ebenfalls
- haufig.
-
Symptomatik Septumdeviation
- Symptomatik. Eingeschrankte Nasenatmung, Schnarchen,
- Schlaf-Apnoe-Syndrom, Tagesmudigkeit, Kopfschmerz,
- Rhinitis, NNH-Entzundungen, Bronchitiden,
- Angina tonsillaris, Epistaxis.
-
Therapie Septumdeviation
- Therapie. Indiziert ist eine operative Rekonstruktion
- des Septums bei Symptomatik.
-
Defintion Epistaxis (Nasenbluten)
Definition. Blutungen aus Nase oder Nasennebenhohlen.
-
Pathogenese Epistaxis
- Ätiopathogenese. Die Ursachen sind vielfaltig; es
- wird unterschieden:
- 4 Lokales Nasenbluten
- 5 Traumatisch
- 5 Septumpolyp
- 5 Ruptur eines Gefases des Plexus Kiesselbachii
- 5 Fremdkorper
- 4 Symptomatisches Nasenbluten
- 5 Fieberhafte Infekte mit Hyperamie der Nasenschleimhaut
- 5 Organische Erkankungen z. B. Hypertonie
- 5 Storungen der Hamostase, Lebererkrankungen,
- medikamentose Antikoagulation
- 5 Hamangiome oder Granulome der Nasenschleimhaut:
- Morbus Rendu-Osler, Wegener-
- Granulomatose
- Daneben konnen auch maligne Prozesse zu Blutungen
- fuhren.
-
Symptomatik Epistaxis
- Symptomatik. Die Blutungen aus der Nase konnen je
- nach zugrunde liegender Ursache unterschiedlich stark
- sein. Bei sehr starken Blutungen kann es zu starkem
- Blutverlust mit der Folge eines hamorrhagischen
- Schocks kommen.
-
Diagnostik Epistaxis
- Diagnostik. Rhinoskopie, Endoskopie, CT und MRT
- bei Tumorverdacht, Angiographie.
-
Therapie Epistaxis
- 4 Allgemeine Maßnahmen: Druck auf die Nasenflugel,
- aufrechte Sitzposition, kalte Nackenumschlage.
- 4 Erweiterte Maßnahmen: Atzungen des arrodierten
- Gefases mit Trichloressigsaure, Elektrokoagulation,
- vordere oder hintere Tamponade (Bellocq;
- .Abb. 3.7), Ballonkatheterverfahren, Kryochirurgie,
- operative Entfernung des Blutungsherdes. Lasst
- sich die Blutung nicht stoppen, muss u. U. eine
- Gefasligatur der zufuhrenden Gefase erfolgen.
- Evtl. sind auch Volumensubstitution, ggf. Transfusion,
- notig.
- ! Cave
- Bei Atzungen besteht die Gefahr der Septumperforation!
- Eine Tamponade muss wegen der Gefahr
- eines Staphylokokkentoxin bedingten Toxicshock-
- Syndroms nach spatestens 4 Tagen entfernt
- werden!
-
Definition Nasenfurunkel
- Definition. Aus einer Follikulitis entstandene, eitrige,
- nekrotisierende Entzundung der auseren Nase.
- Ätiopathogenese. Nasenfurunkel entwickeltn sich aus
- vorausgegangenen bakteriellen Follikulitis durch Staphylococcus
- aureus. Furunkel sind meist im Bereich
- des Naseneinganges lokalisiert, entlang der Nasolabialfalte
- und des Nasenruckens mit oder ohne Einschluss
- der Oberlippe.
-
Symptomatik Nasenfurunkel
- Symtomatik. Rotung, Schmerz und Schwellung von
- Nasenspitze und Nasenrucken.
-
Komplikationen Nasenfurunkel
- Komplikationen. Nasenfurunkel: Thrombophlebitis
- der V. angularis mit Ausbreitung uber die V. ophthalmica
- nach intrakraniell in den Sinus cavernosus; Gefahr
- einer Meningitis.
-
Therapie Nasenfurunkel
- Therapie. Indiziert ist ein systemische, hochdosierte
- Antibiotikatherapie mit Cephalosporinen oder Clindamycin.
- In schweren Fallen sollten die Patienten Bettruhe
- einhalten und bei Oberlippenbeteiligung nicht
- mehr sprechen. Weiterhin sinnvoll sind lokale Alkoholumschlage,
- antibiotische Salben.
- ! Cave
- Einen Furunkel darf man niemals manuell ausdrucken!
- Durch Entzundungen im Bereich der Nase und Oberlippe
- kann es zu einer Keimverschleppung uber die
- V. angularis und V. ophthalmica in den Sinus cavernosus
- kommen. Es besteht dann Meningitisgefahr!
-
Def Akute Rhinitis
- Definition. Viral Infektion der Nasenschleimhaut.
- Ätiopathogenese. Erreger einer akuten Rhinitis sind
- Influenza-, Parainfluenza-, ECHO- und Picornaviren.
- Die Erkrankung wird durch Tropfcheninfektion ubertragen.
- Mogliche Ursche ist auch eine Anderung der
- Nasendurchblutung (z. B. Kalte), mit Senkung der Abwehrfunktion
- der Nasenschleimhaut. Es besteht eine
- kurze Inkubationszeit von Stunden bis 2 Tage. Nach
- 1Woche ist die akute Rhinitis ausgeheilt. Oftmals
- kommt es zu einer bakteriellen Superinfektion mit
- Strepto-, Staphylo- oder Pneumokokken.
-
Symptomatik Akute Rhinitis
- Symptomatik. Die Patienten klagen uber Niesreiz,
- Nasenkitzeln, Anschwellen und Rotung der Nasenschleimhaut
- mit eingeschrankter Nasenatmung bis zur
- 181 3
- vollstandigen Verlegung, wasrige Sekretion (bei bakterieller
- Besiedelung eitrige Sekretion). Bei viraler Genese
- besteht meist kein Fieber. Riech- und Geschmacksempfindung
- gehen verloren.
-
Komplikationen Akute Rhinitis
- Komplikationen. Bakterielle Superinfektion, Pharyngitis,
- Otitis media, Sinusitis.
-
Therapie Akute Rhinitis
- Therapie. Eine spezielle Therapie gibt es nicht. Symptomatisch
- ist mit abschwellenden Nasentropfen oder
- -sprays eine Besserung der Nasenatmung zu erreichen.
- Emser-Salz oder Inhalationen konnen ebenfalls helfen.
- Bei bakterieller Genese eignet sich moglicherweise
- Antibiotikatherapie.
-
Definition Chronische bakterielle Rhinitis
- Definition. Dauer einer Rhinitis uber 3Monate hinaus.
- Ätiopathogenese. Ursache sind eine chronische Sinusitis
- (Erwachsene) oder vergroserte Rachenmandeln
- (Kinder), Zustand nach operativen Eingriffen an der
- Nasenschleimhaut.
-
Symptomatik Chronische bakterielle Rhinitis
- Symptomatik. Es zeigt sich eitriger, zaher Schleim bei
- Schleimhauthyperplasie, die Nasenatmung ist behindert.
-
Therapie Chronische bakterielle Rhinitis
- Therapie. Kausale Therapie der zugrundeliegenden
- Erkrankungen (Sinusitis), Adenotomie. Operative Abtragung
- von Schleimhautarealen, abschwellende Nasentropfen,-
- Sprays, Mukolytika, Nasenspulung, Inhalation,
- Emser-Salz, Antibiose.
-
Definition Rhinitis atrophicans (Ozeana)
- Definition. Erkrankung mit Atrophie der Nasenschleimhaut,
- die durch Keimbesiedelung zu einem
- Fotor fuhren kann (sog. ≫Stinknase≪).
-
Pathogenese Rhinitis atrophicans
- Ätiopathogenese. Die Atiopathogenese ist abschliesend
- noch nicht geklart. Es besteht bei Frauen eine
- familiare Haufung. Mogliche Ursachen sind posttraumatische
- Veranderungen, Nasentropfenabusus (Privinismus),
- Noxen, haufige Rhinitiden, verminderte
- Pneumatisierung der NNH.
-
Symptomatik Rhinitis atrophicans
- Symptomatik. Es handelt sich um eine Rhinitis ohne
- Sekretbildung bei Atrophie der Nasenschleimhaut mit
- Krustenbildung (Borken), Keimbesiedelung und Anosmie
- (Pat. riecht den Gestank der Nase selbst nicht!).
-
Therapie Rhinitis atrophicans
- Therapie. Bei bekannter Ursache erfolgt die Therapie
- kausal. Ziel ist die Feuchthaltung der Schleimhaut
- durch olige Nasentropfen, -salben, Entfernen von Borken,
- Inhalationen, Vitamin A und E in hohen Dosen.
-
Def. Rhinitis allergica
- Definition. Reaktion des oberen Respirationstraktes auf
- inhalative Antigene mit Beteiligung anderer Organsysteme.
- Ätiopathogenese. 15–20% der Bevolkerung sind betroffen.
- Es werden aufgrund der auslosenden Allergene
- verschiedene Formen der allergischen Rhinitis unterschieden.
- Haufigste Form ist die saisonale Rhinitis (sog.
- Heuschnupfen oder Pollinose), ausgelost durch Pflanzenpollen
- im Fruhsommer. Hausstaubmilben, Nahrungsmittelallergien
- (Apfel, Nusse), aber auch berufliche
- Allergenexposition (Latex, Holzschutzmittel)
- sind Ursachen der Erkrankung. Histaminliberation aus
- Mastzellen auf das Allergen hin fuhrt zur IgE-vermittelten
- allergischen Reaktion.
-
Symptomatik Rhinitis allergica
- Symptomatik. Patienten klagen uber qualenden Juckreiz
- der Nase, wasrige Sekretion, Niesen, Anschwellen
- der Nasenschleimhaut, allergische Konjunktivitis.
- Komplikationen. Mogliche Folgen sind Asthma bronchiale,
- Obstruktionen im Bereich des Respirationstraktes,
- Hautmanifestationen.
-
Diagnostik Rhinitis allergica
- Diagnostik. Anamnese, allergologische Tests (Prick,
- Scratch, Intracutan), IgE-Antikorper im Blut, lokaler
- Nachweis von eosinophilen Granulozyten im Abstrich,
- eosinophiles kationes Protein im Serum erhoht.
- Differenzialdiagnose. Pseudoallergie gegen NSAID
- und Salizylate.
-
Therapie Rhinitis allergica
- Therapie. Es gilt, das aulosende Allergen wenn moglich
- zu meiden (Allergenkarenz), z. B. durch verstarkte Reinigung
- kontaminierten Materials (Matratzen, Bettbezuge).
- Die medikamentose Therapie richtet sich nach
- dem Schweregrad: Antihistaminika (H1-Blocker) lokal
- oder systemisch, Cromoglycinsaure zur Mastzellstabilisierung,
- Steroide sind topisch, inhalativ und/oder
- systemisch anzuwenden, weiterhin indiziert sind abschwellende
- Nasentropfen sowie ggf. eine spezifische
- Immuntherapie (Hyposensibilisierung).
- > Die allergische Reaktion kann bis zum Vollbild des
- allergischen Schocks mit akuter Lebensgefahr fuhren.
- Therapie: β2-Adrenergika, Histaminblocker (H1 und
- H2), Theophyllin i.v., Kortikoide i.v., Adrenalin 0,1 mg
- i.v., moglicherweise Beatmungspflicht und Reanimation.
-
Def. Rhinitis vasomotorica
- Definition.Neurovaskulare Storung der Nasenschleimhaut.
- Ätiopathogenese.Grund ist eine neurovaskulare Ubererregbarkeit
- der Nasenschleimhaut auf unterschiedliche
- Reize (z. B. Kalte, Rauch, Alkohol etc.).
- Symptomatik. Es zeigt sich eine morgendlich auftretende,
- uber wenige Stunden anhaltende Schnupfensymptomatik
- mit Niesreiz; teilweise besteht eine lageabhangige
- Behinderung der Nasenatmung, wassrige
- Sekretion, Reduktion der Riechempfindung.
-
Diagnostik Rhinitis vasomotorica
- Diagnostik. Typische Anamnese, Rhinoskopie ohne
- Befund.
-
DD Rhinitis vasomotorica
- Differenzialdiagnose. Rhinitis allergica, Sinusitiden.
- Therapie. Die kausale Therapie umfasst die Meidung
- der auslosenden Reize. Indiziert sind weiterhin die lokale
- Anwendung von Anticholinergika, Antihistaminika
- oder von Kortikoiden, abschwellende Nasentropfen,
- evtl. opertive Masnahmen.
-
Def Akute Sinusitis
Definition.Entzundliche Erkrankung der Nasennebenhohlen.
-
Pathogenese Akute Sinusitis
- Ätiopathogenese. Eine akute Sinusitis entsteht, wenn
- eine akute Rhinitis in die Nasennebenhohlen fortgeleitet
- wird. Erreger sind vornehmlich Pneumokokken,
- Haemophilus influenzae, Staphylokokken und
- Streptokokken. Eine odontogene Genese ist selten.
- Haufig sind Siebbeinzellen und Sinus maxillaris betroffen.
- Symptomatik. Die Klinik richtet sich nach der betroffenen
- NNH. Es besteht ein allgemeines Krankheitsgefuhl,
- teilweise mit Fieber.
-
Pathologie ak. Sinusitis je nach KH-Höhle
- 4 Kieferhöhle, Siebbeinzellen: diffuser Kopfschmerz
- (Auge, Stirn, Kiefer) mit Intensivierung in Kopftieflagerung,
- Klopf- und Druckempfindlichkeit uber
- der Kieferhohle; eitrige Sekretion
- 4 Stirnhöhle: Schmerzen im Bereich der Stirn, des
- inneren Augenwinkels, Intensivierung in Kopftieflage,
- Klopfempfindlichkeit
- 4 Sinus sphenoidalis: in den Hinterkopf ausstrahlende
- Schmerzen
-
Komplikationen Akute Sinusitis
- Komplikationen. Durchbruch in Orbita, Meninigitis,
- endokranielle Abszedierungen, Osteomylitis der
- Maxilla.
-
Diagnostik Akute Sinusitis
- Diagnostik. Nasenendoskopie, Eiter und Schleimnachweis
- an den Ostien, Diaphanoskopie, Ultraschall,
- Rontgen, CT: Minderung der pneumatisierten
- Sinus.
-
Therapie Akute Sinusitis
- Therapie. Die konservative Behandlung umfasst abschwellende
- Nasentropfen, Inhalation (feuchte Warme),
- trockene Warme (Mikrowellen) zur Verbesserung
- der Durchblutung. Antibiotische Behandlung bei
- schwerer Infektion. Ausheilung nach ca. 2Wochen. Bei
- Nebenhohleneiterung ist eine Punktion und Spulung
- der entsprechenden NNH indiziert.
-
Def. Chronische Sinusitis
Definition. Entzundung der NNH uber 3 Monate.
-
Pathogenese Chronische Sinusitis
- Ätiopathogenese. Haufig ist die chronische Sinusitis
- Folge einer akuten Sinusitis. Aber auch eine Septumdeviation,
- Muschelhyperplasie, erschwerter Schleimabfluss
- aus den Ostien, Rhinitis allergica und
- Schleimhautschwellungen anderer Genese sind begunstigend
- fur eine chronische Sinusitis. Haufige
- Lokalisationen sind Kieferhole und Siebbeinzellen.
- Man unterscheidet eine eitrige und eine seros-polypose
- Form (.Tab. 3.6).
-
Def. Kartagener Syndrom?
- > Kartagener Syndrom: Seltene autosomal-rezessiv
- vererbte pluriglandulare Insuffizienz aufgrund
- eines Defekts der Zilien mit gestortem mukoziliaren
- Transport. Die Symptomtrias besteht in Polyposis
- (mit chronischer Sinusitis), Situs inversus, Bronchiektasen.
-
Def. Rhinophym
- Definition. Gutartige, knollige Wucherung der Talgdrusen
- im Bereich der knorpeligen Nasenanteile mit
- sekundarer Entzundungsreaktion.
-
Pathogenese Rhinophym
- Ätiopathogenese. Betroffen sind meist altere Manner
- bei chronischem Alkoholabusus. Das Rhinophym geht
- oft mit einer Rosazea einher. Mogliche Ursachen sind intestinale
- Erkrankungen und Fettstoffwechselstorungen.
-
Symptomatik Rhinophym
- Symptomatik. Die Nase verandert und vergrosert sich
- kosmetisch auffallig, die Haut verfarbt sich blaurot;
- es kommt evtl. zur Einschrankung des Gesichtsfeldes.
- Therapie. Optionen sind Laserabtragung und Abschalen
- der Hautverdickung.
-
Def. Osteom
- Definition. Gutartiger, gestielter vom Knochen ausgehender
- Tumor.
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Pathogenese Osteom
- Ätiopathogenese. Es handelt sich um einen vorwiegend
- in der Stirnhohle auftretendes Geschwulst unklarer
- Atiologie.
-
Symptomatik Osteom
- Symptomatik. Erst im Laufe der Erkrankung entwickeln
- sich zunehmende Kopfschmerzen, teilweise
- ist die Schwellung von ausen zu erkennen.
- Diagnostik. Radiologische Diagnostik mit konventioneller
- Rontgenaufnahme und CT (Ausdehnung) ggf.
- MRT.
-
Therapie Osteom
- Therapie. Das Tumorgewebe ist mit den Siebbeinzellen
- chirurgisch zu entfernen.
-
Malignome der Nase?
- Definition. Seltene bosartige Geschwulste der Nasenhaupt-
- und Nasennebenhohlen, die unterschieden werden
- in Plattenepithel-, Adeno- und adenoidzystische
- Karzinome.
-
Pathogenese Nasenmalignome?
- Ätiopathogenese. Bei diesen seltenen Formen der
- Karzinome des menschlichen Korpers ist die Atiologie
- grostenteils nicht geklart. Beim Adenokarzinom handelt
- es sich um eine Erkrankung, die bei chronischer
- Holzstaubexposition (Buche und Eiche) vermehrt im
- Bereich des Siebbeins und der Concha nasalis medialis
- beobachtet wird. Das am haufigsten vorkommende
- Malignom ist das Plattenepithelkarzinom der Kieferhohle.
- Das adenoidzystische Karzinome nimmt seinen
- Ursprung von den Speichel- und Schleimdrusen und
- breitet sich entlang der Nervenscheiden aus.
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Diagnostik Nasenmalignome?
- Diagnostik. Anamnese, CT, MRT (.Abb. 3.8), PE-Entnahme
- und histologische Aufarbeitung, endoskopische
- Rhinoskopie.
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Therapie Nasenmalignome
- Therapie. Indiziert ist eine radikale Resektion des Tumorgewebes
- mit anschliesender Radiochemotherapie.
- Bei geringgradigen Befunden ist eine alleinige Operation
- ausreichend. Tumoren sind insgesamt wenig strahlensensibel.
- Prognose. Die Prognose ist trotz radikaler Operationsverfahren
- wegen fruhzeitiger hamatogener und neurogener
- Metastasierung schlecht.
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