V9. Motorik zentral

  1. regulationssysteme der motorik
    • rückmedlungen von propriozeptiven afferenzen aus peripheren nerven, hintersträngen bzw fasiculus gracilis und cuneatus, dem thalamus und thalamokortikalen bahnen sowie aus dem vestibularapparat und dem optischen system. bewegung zu jedem zeitpunkt optimiert
    • kraft und ausmass geplant: durch extrapyramidale system und kleinhirn
    • funtkion der an einer bewegung beteiligten muskelgruppe muss aufeinander abgestimmt werden und damit ein reibungsloses zusammenspiel von agonisten und antagonisten. extrapyramidales system, kleinhirn und rückenmark zuständig.
    • ausfall: störung der bewegungsabläufe sowie der bewegungskoordination. manifestieren sich als ataxien, hypokinesien und unwillkürliche bewegungen.
  2. ataxie
    • unordnung.
    • verschiedene ursachen, typisch zerebellär
    • willkürbewegung nicht harmonisch und zielgerichtet abläuft. wiederholte abweichung von der ideallinie.
    • wegen dysmetrie: falsche abmessung von zielbewegungen und asynergie: störung des exakten zusammenspiel versch. muskelgruppen
    • je nach lokalisation verwertbare besonderheiten:
    • kleinhirnataxie
    • zentrale sensorische ataxie
    • hinterstrangataxie (spinale ataxie)
    • periphere sensorische ataxie
    • sonstige ataxieformen
  3. kleinhirnataxie
    ganze ablauf einer bewegung unregelmässig. kleinhirnhemisphäre: manifestation an ipsilateralen extremitäten und sprache. läsion des wurmes: va rumpf (stand oder gangataxie). nucleus dentatus bzw seine efferenzen betroffen: ziel oder intentionstremor (annäherung an bewegungsziel zunahme).
  4. zentrale sensorische ataxie
    läsion des sensorischen kortex, des thalamus oder der thalamokortikalen bahnen zum parietallappen geht mit einer erheblichen beeinträchtigung des lagesinns und somit einer ataxie einher.
  5. hinterstrangataxie
    läsion der dorsal im rückenmark verlaufenden afferenten bahnen. va beim gehen deutlich, sie ist regelhaft von einer störung der tiefensensibilität und des lagesinns begleitet. optische kontrolle teilweise kompensiert.
  6. periphere sensorische ataxie
    erkrankung der peripheren afferenten nerven. reflexverlust und gestörten epikritischen sensibilität.
  7. hypokinesie
    • generelle verlangsamung aller bewegungsabläufe. typischer ausdruck eines parkinson syndroms. spontanbewegungen sind spärlich oder fehlen, automatische mitbewegungen fallen aus, alle willentlichen bewegungsabläufe sind verlangsamt. rigor und meist auch zahnradphänomen nachweisbar. hypokinesie findet sich auch bei depressiven.
    • akinesie/bradykinesie (parkinson), kataplexie, katatonie, (tics)
  8. zentrale läsion der motorik
    • 1. unterscheidung zentral versus peripher va klinisch nützlich
    • 2. selten isoliert: sensorisch, kognitive, psychische begleitsymptme suchen
    • 3. negative (ausfall einer funktion; zb bradykinese) und positive (zusätzliche pathologische symptme, bz tremor) oft gleichzeitig vorhanden – ist auch eine spastik neben der lähmung vorhanden, kann es nicht peripher sein
    • 4. klare topische zuordnung (parese) versus netzwerkdysfuntkion (zb tremor)
    • 5. aphasie, augenmotorikstörung: klinisch / historisch / physiologisch getrennt
  9. pyramidenbahn läsion
    • 1. primär motorischer cortex und/oder deszendierende kortikomotoneuronale bahnen
    • 2. parese (=schwäche) oder plegie (=vollständige lähmung): unfähigkeit eine willkürliche bewegung durchzuführen
    • 3. gesteigerte muskeleigenreflexe
    • 4. spastik
    • 5. verteilung der parese und begleitsymptome erlauben eine topische lokalisation (nichts im gesicht, dann spinal)
  10. symptome nach mediainfarkt
    • hemiparese: keine willkürliche kontrolle mehr
    • begleitsymptome: aphasie, sensibilitätsstörungen
    • gesteigerte reflexe
    • spastik (fehlende reflexe und flacher tonus: kann kein hirnschlag sein)
  11. positive symptome: hyperreflexie, spastik
    • läsion der hemmenden corticospinalen bahnen, spinale enthemmung.
    • regelbogen kaputt, dann eine schlaffe lähmung. geschieht dies unterhalb der läsion so ist der reflexbogen noch vorhanden aber die hemmende corticospinale bahn nicht mehr aktiv -> steigerung!
  12. pyramidale läsionen
    • 1. primär motorischer cortex und/oder deszendierende kortikomotoneuronale bahnen
    • 2. parese (=schwäche) oder plegie (=vollständige lähmung): unfähigkeit eine willkürliche bewegung durchzuführen
    • 3. gesteigerte muskeleigenreflexe
    • 4. spastik
    • 5. verteilung der parese und begleitsymptome erlauben oft eine topische lokalisation
    • feinmotorik ist gestört aber eine grobe kann er machen. im neurostatus nicht quantifiziert. keine spezifischen test für die feine pyramidenbahnfunktion
  13. läsionen peripherer nerven
    • schlafe parese
    • entsprechend dem anatomischen ausbreitungsgebiet des gemischten oder motorischen nerven
    • entsprechende reflexabschwächung
    • atrophie beginnt nach ca 3 wochen
    • evtl mit faszikulationen (zuckungen einzelzer muskelfasern)
    • sensibilitätsausfall
    • ausser bei rein motorischen nervenästen
    • für alle qualitäten
    • entsprechend kutanem innervationsgebiet
  14. apraxie
    • störung der planung ohne dass eine lähmung, ataxie,.. vorliegt.
    • prämotorische netzwerke gesört
    • oft mit aphasie assoziiert (oft li-hemisp.)
    • apraxien zeigen sich in drei teilgebieten motorischer aktionen: imitieren von gesten, ausführung bedeutungsvoller gesten nach aufforderung, und gebrauch von werkzeugen und objekten (idiomotorisch: nicht fähig eine ausgedachte bewegung auszuführen, idiatorisch: auch wenn sie das objekt in der hand hat, kann sie es nicht ausführen)
    • spezifische syndrome: ankleideapraxie, bukolinguale apraxie
  15. bukkofaziale apraxie
    • unfähigkeit den mund zu öffnen, die zunge zu strecken, usw
    • ohne dass eine parese vorliegt
    • nicht durch sprachverständnisstörung bedingt
    • =störung der planung
    • auch bei re-hemisphärischer läsion oder diffuser störungen (demenz)
  16. motorische rückenmarksläsion
    • paraspastik unterhalb der läsion
    • schlaffe lähmung (=peripher) wenn/wo die vorderhörner betroffen sind
    • amyotrphe lateralsklerose: befall 1. und 2. motorneuron.
  17. extrapyramidale bewegungsstörungen: engere definition
    • neurologische syndrome mit primärer bewegungsstörungen, ohne parese oder spaszitität
    • extrapyramidal, da pyramidenbahnen nicht betroffen sind
    • extrapyramidal nicht gleich basalganglien (sind zb auch zerebelläre störungen)
  18. dyskinesien
    • störende unwillkürliche bewegungen zentralen ursprungs – falsche bewegung
    • tremor, myoclonus, chorea, dystonie, tics
    • langasm: rigor – dystonie (unphysiologisch) – chorea – ballismus (beide bewegungsfragmente an sich) – myoklonus (unphysiologisch -> ko-kontraktion agonist – antagonist, ultra kurze salve)
  19. hyperkinesien
    jegliche art von bewegungsüberfluss (überbewegung) – zu viel bewegung
  20. akinesie
    jede form von bewegungsarmut (un- & willkürliche motorik) – zu wenig bewegung
  21. dysmetrie
    zielunsichere willkürbewegung infolge entfernungsfehlleistungen (ataxie) – unpräzise bewegungen
  22. rigor
    abnorm erhöhte muskelsteifigkeit, bewegungunabhängig – zu viel muskeltonus
  23. spasmen
    neuro-muskuläre krämpfe von muskelgruppen, idr schmerzhaft (crampus: krampf eines muskels) – exzessive muskelaktivierung
  24. parese
    peripher oder zentral bedingte lähmung (plegie=vollständige) – zu wenig kraft
Author
catfood
ID
330617
Card Set
V9. Motorik zentral
Description
zentrale motorik
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